2015BirgitKaiTriathlon

09.08.2015 IM 70.3 EM Wiesbaden – Familiendurchschnittswertung 6,5

Am 09.08.2015 fanden die diesjährigen 70.3 Europameisterschaften in Wiesbaden statt. Für Kai war dies der letzte Vorbereitungswettkampf vor Hawaii, für mich der letzte Triathlon in dieser Saison.

Kai hatte mal wieder eine seiner Power Wochen im Geschäft und war keinen einzigen Abend vor 21:00 daheim. Leider hat er es auch am Freitag nicht früher nach Hause geschafft und so hatte sich der Plan, das Auto bereits am Freitag zu packen in Luft aufgelöst. Am Samstag Vormittag verging die Zeit viel zu schnell. Der Verkehr in Richtung Norden meinte es auch nicht gut mit uns. Vor lauter Stress und Streiterei haben wir uns beim Umfahren der Staus auch noch verfahren und so sah es zwischenzeitlich fast schon danach aus, dass wir es nicht bis 15 Uhr, dem spätest möglichen Termin zur Registrierung schaffen würden. Doch um 14:45 stürmten wir leicht gestresst und genervt das altehrwürdige Kurhaus zu Wiesbaden … Optimale Wettkampfvorbereitung sieht anders aus!

Um 15 Uhr hörten wir uns noch die Wettkampfbesprechung an, da es (für uns zum ersten Mal) einen sogenannten Rolling-Start geben sollte und wir uns über das Prozedere noch nicht so ganz im Klaren waren.

Zu unserer Überraschung teilte uns der Sprecher mit, dass mit Neo geschwommen werden dürfte. Wir waren total perplex, dass trotz der Hitzeperiode das Wasser angeblich nur 23 Grad haben sollte, so dass wir zuerst tatsächlich glaubten er würde einen bösen Scherz mit uns treiben. Danach machten wir uns ans Werk die Wechselbeutel, Helm und Bike zu bekleben und Bike und & Co nach Raunheim zu fahren. Geschwommen wird beim 70.3 Wiesbaden im ca. 30 km südöstlich gelegenen Raunheimer Waldsee. Bei den 2-Wechselzonen-Triathlons ist der logistische Aufwand für alle Beteiligten immer etwas höher. Damit war dann war auch die letzte Pflichübung für Samstag erledigt und wir bewegten uns zurück nach Wiesbaden zur Kalorienaufnahme. Stau und anstehen hat uns heute den ganzen Tag verfolgt und auch beim Nudeln fassen erging es uns nicht besser 🙁

Am Wettkampfmorgen fuhr der Shuttlebus pünktlich und zuverlässig und wir hatten ausreichend Zeit in der Wechselzone nach dem Rechten zu schauen – diesmal zum Glück völlig ohne Stress.

Der Rollling Start funktionierte erstaunlich gut und die meisten hatten sich wohl auch ehrlich und mit vernünftiger Selbsteinschätzung in die Startbox begeben. Die Schlägereien hielten sich sowohl bei Kai als auch bei mir absolut in Grenzen, selbst an der ersten (Wende-)Boje nach ca. 250 Metern. Dieses Format hat uns beide überzeugt. Für mich ist es sogar ein Vorteil: ich habe mich bisher auch schon weiter hinten eingeordnet und habe die Zeit vom Startschuss bis zum ins Wasser gehen verschenkt. Jetzt war die Zeitmatte direkt vorm Wasser und meine Zeit zählte erst als ich darübermarschiert bin.

Mit dem Schwimmen waren wir beide einigermaßen zufrieden (Kai hatte sich eigentlich eine Zeit um die 28 Minuten vorgestellt). Die Radstrecke führt zurück nach Wiesbaden und dann in einem wilden auf und ab durch den Taunus. Wir hatten die Radstrecke beide flacher in Erinnerung – was der Geist so alles verdrängt 🙂 Die letzten 5 Kilometer führen im freien Fall wieder zurück nach Wiesbaden. In der Wechselzone schnell die Rad- gegen die Laufschuhe getauscht und die letzte Etappe unter die Hufe genommen.  4 Runden durch den Kurpark – auch die Laufstrecke ist nicht ganz flach und auch vom Untergrund nicht immer einfach zu laufen. Schon nach 500 Metern ist mir Kai auf dem  kurzen Begegnungsstück entgegen gekommen – trotz lauten Rufens hat er mich allerdings nicht wahrgenommen. Von da aus wäre es je nach Runde weniger als 1 km ins Ziel. Blieb für mich die Frage, ob er nur noch ins Ziel musste oder noch eine Runde vor sich hatte. Kurze Hochrechnung (wobei rechnen und rennen bei mir selten funktionieren, da versagt selbst das weibliche Multitasking) – wenn schon Ziel, dann saustark unterwegs, wenn nicht, dann müsste er mich auf meiner ersten und seiner dann letzen Runde einholen …

Ungefähr bei Runden-Halbzeit tauchte Kai an meiner Seite auf, nahm kurz mein Tempo auf, wünschte mir noch einen guten Lauf und zog davon. Ich versuchte mein Tempo durchzulaufen, musste aber auf den letzten 1 1/2 Runden der schweren Radstrecke Tribut zollen und das Tempo so anpassen, dass die missmutige Wade gerade noch so mitspielte. So ein guter Lauf wie im Kraichgau wurde es leider nicht. Auch bei Kai war es ein eher suboptimaler Lauf. Er hatte im Lauf der 2ten-3ten Runde starkes Seitenstechen, ein bei ihm sehr seltenes Problem, was ihm aber die Zeit verhagelt hat und möglicherweise auch das Podium gekostet hat. Insgesamt 6 Minuten schlechter als 2013 war sein Laufsplit.

Kai´s Gesamtzeit von 5:09 bedeuteten zwar 9 Minuten langsamer als vor 2 Jahren, aber Platz 6 in der AK. Meine 6:30 reichten für den 7. Platz, so dass wir im Familiendurchschnitt auf eine 6,5 in der nach oben offenen Skala kommen 🙂 Welche Platzierung wir in der Paarwertung hätten bleibt unbeantwortet, so weit haben wir die Ergebnislisten nicht zu Tode analysiert.

Fazit: Wie immer ein top-organisiertes Rennen – ein schöner Saisonabschluss bzw. next stop Kona

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