2018BirgitKaiNewsTriathlonUrlaub

16.08. – 07.10.2018 Fahre Memphis statt fahre Vichy (mit schönem Gruß an Ützwurst und Osterwelle)

16.08. Der Fuß

Es sollte mein letzter langer Lauf vor Vichy werden – von Esslingen nach Wendlingen, wo ich morgens mein Auto abgestellt habe. Doch schon nach 2 Kilometern fing mein rechter Knöchel an zu schmerzen – ähnlich wie in Schwäbisch Gmünd nur auf der anderen Seite und nicht so schlimm. Da aber so kurz vor Vichy aufhören und irgendwo unterwegs die S-Bahn suchen keine Option war, schleppte ich mich bis Wendlingen und hatte den ganzen Abend aua.

19.08. Die Radflasche

Es sollte unsere letzte längere Radtour werden: einfahren bis ins Aichtal, Intervalle im Aichtal, ausfahren nach Hause. Vor der Haustüre wollte Kai noch einmal wettkampfähnlich absteigen. Beim Versuch das Bein elegant über den Sattel zu schwingen blieb er an der neu installierten Radflasche hängen und kam dabei an die Bremse. Salto mortale vor meinen Augen!

20.08. Das große Grübeln und die Idee

Beide haben wir aua, nur noch 6 Tage bis Vichy … Können wir starten? Können wir ins Ziel kommen? Da fängt Kai an, den Wettkampfkalender zu drehen und zu wenden und wird fündig. Sind wir spontan genug einen Flug nach Chattanooga zu buchen? Sind wir bereit uns gegen Vichy zu entscheiden?

21.08. Die Tat

Beide immer noch nicht fit, also Nägel mit Köpfen. Flug nach Atlanta und Auto gebucht, online beim IM Chattanooga angemeldet, Motel in Chattanooga gebucht. Reiseroute geplant: Atlanta – Chattanooga – Nashville – Memphis – Atlanta (Hochzeitstag in Memphis)
Jetzt müssen wir nur noch fit werden und die Form noch vier Wochen nach hinten ziehen.

 22.08.-24.09. Das Warten, Trainieren und Gesund werden

….. , der mir in den ersten 2 Wochen Beschwerden bereitet hat. Hier vor allem das Treppensteigen.
Eine Woche nach dem Sturz – also am Vichy Wochenende – haben Birgit und ich schon wieder eine schöne lockere Rennradrunde über die Schwäbische Alb gedreht und ich bin auch schon wieder eine kleine Runde gelaufen.
Dank einer Behandlung von Iris (sie hat wirklich Wunderhände) wurde in der Folgewoche auch Birgits Sprunggelenk wieder in die richtige Spur gebracht. Seither ist wieder schmerzfreies Laufen möglich – Hurra.

Leider hatten sich bei mir die bad vibes noch nicht verzogen. Ich fühlte mich irgendwie nicht richtig gut. Zuerst hab ich das einfach auf die lange Saison und die dadurch entstehende Trainingsmüdigkeit geschoben.
Aber bei intensiven Einheiten (z.B.) ftp-Test hatte ich einen signifikanten Einbruch von 280W auf ca. 250W! Dann bekam ich auch noch einen Ausschlag am Bein. Das war dann der Anlass doch mal einen Arzt zu konsultieren. Insgesamt 4x hab ich mir dann die Zeitschriften im Wartezimmer durchgeblättert. Vermutlich hatte irgend ein mysteriöser Virus mich attackiert.
Scheinbar wollten dunkle Mächte aus einem nicht bekannten Grund mein 23igstes IM-Finish verhindern 🙁

Ich bleibe weiter optimistisch.

Während Birgit bei Zwift Qoms und FTP Rekorde aufstellte, ging bei mir trainieren seit 3 Wochen nur noch im unteren Grundlagenbereich. Aber immerhin besser als gar nichts.

Ich will die verdammte Finishline erreichen!

25.09. Das Packen

… war noch nie so entspannt! Morgen gehts los!

26.09. Der Flug

Nach Amiland fliegen wird immer komplizierter. Getränkepulver darf neuerdings auf gar keinen Fall ins Handgepäck sondern muss unbedingt aufgegeben werden, aber sehr freundliches Personal bei Delta hat rechtzeitig auf alles hingewiesen. Und ein netter Empfang gleich am Schalter „ah, da kommen unsere beiden Fahrräder“.
Beim verlassen von Schengen am Flughafen in Stuttgart wurden wir zur erneuten Handgepäck-Kontrolle auserwählt – grr
Auf dem Flug hat uns Delta schwer gemästet. Die Einreiseprozedur ging zügig vonstatten, der Shuttlebus zu den Mietwagen kam auch gleich, soweit alles gut.
Leider hatten sich auf unserer Strecke ein paar Autos verunfallt und es ging nur sehr zögerlich in Richtung Chattanooga. Da fühlt man sich gleich daheim – Stau wie auf unseren Autobahnen rind um Stuttgart 😉

Leider hatten sich auf unserer Strecke ein paar Autos verunfallt und es ging nur sehr zögerlich in Richtung Chattanooga. Da fühlt man sich gleich daheim – Stau wie auf unseren Autobahnen rind um Stuttgart 😉

Um 19:15 waren wir endlich am Motel, da war es zu Hause schon 1:15 …
Nur schnell das Gepäck ins Zimmer und zu Fuß die halbe Meile zum Choochoo-Bahnhof gelaufen. In die erstbeste Kneipe – eine Beer Brewerie, Was gegessen und getrunken (man konnte ein Beer Tasting Angebot, von allen 7 Sorten ein Gläschen bestellen)…

… und ab ins Bett. Die ganzen Läden und Restaurants dort müssen wir wann anders inspizieren…
Ach ja und was für ein Kompliment: wir durften in der Kneipe beide unseren Ausweis zeigen – wann hat uns das letzte Mal jemand für jünger als 21 gehalten?

27.09. Startunterlagen holen und Umgebung checken

Och nee! Heute Nacht ist Kai aufgewacht und hat Halsweh. Eine Erkältung oder Infekt 3 Tage vor dem iM. Wann reisst die Pechsträhne endlich ab. Wir kämpfen weiter und geben das Finish nicht auf!
Heute morgen haben wir dann als erstes unser Inklusive-Frühstück getestet – für das was es sonst in den Motels so gibt ganz gut.
Das Wetter heute ist desaströs, die erste Tat nach dem Frühstück war Regenschirm kaufen, sonst wären wir von den Parkplätzen zum IRONMAN-Village ertrunken.
Beim Abholen der Startunterlagen haben dann die Bad Vibes wieder zugeschlagen, es gab es als erstes die Info, dass am Sonntag ein Bike&Run stattfinden wird. Der Tennessee-River hat zu viel Hochwasser – näheres gibt es nachher in der WK-Besprechung…

Der Fluss hat knapp 1m zu viel Wasser. Dadurch sind einige für den IM wichtige Teile im Strandbereich überspült. Die Strömungsgeschwindigkeit ist sehr hoch. Unrat treibt auf dem Wasser. E-Coli Bakterien zu hoch. Das sind die offiziellen Argumente.


Der Bikestart wird als Rolling Start durchgeführt. Alle 5s 2 Athleten. Ab 8:30 in numerischer Reihenfolge der Startnummern.
Prost Mahlzeit! Durch unsere Nachmeldung haben wir die BIBs 1680 (Birgit) und 1722 (Kai). D.h. Wir starten quasi als die letzten.
Sehr schade. Das hatten wir uns anders vorgestellt.
Abends sind wir dann mit dem kostenlosen Elektro-Shuttlebus vom Choo-Choo-Bahnhof nach Downtown zum Dinner gefahren. Da hat sich doch tatsächlich ein wildfremder Herr bedankt, dass wir als Deutsche nach Amerika kommen und sich für den Präsidenten entschuldigt. Crazy.

28.09. Rain is over, Radtraining und Sightseeing

Heute morgen war endlich der sintflutartige Regen vorbei. Nach dem Frühstück durften endlich unsere Rennboliden aus dem Koffer. Danach sind wir mit dem Auto aus der Stadt raus und dann rauf aufs Rad. Nach einer schnellen Dusche gönnten wir uns noch ein kleines Sightseeing-Programm: mit der Incline-Railway auf den Lookout-Mountain.

Wenn man genug Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang hat, kann man von hier oben angeblich 7 Bundesstaaten sehen. Mit begrenztem Zeitbudget und begrenzten Kenntnissen der amerikanischen Geografie haben wir es auf drei gebracht ?
Auf dem Rad hatte Kai sich eine Scherbe eingefangen und ausgerechnet dieses Mal keinen Ersatzmantel dabei, daher wollten wir noch schnell der Messe einen Besuch abstatten – doch welche Enttäuschung – kein Mantel weit und breit. Also bei Google den nächsten Radladen in Erfahrung gebracht und noch einen kleinen Spaziergang von ca. 1,5 Meilen gemacht.
Im Anschluss haben wir unsere 25$-Voucher gegen Steak eingetauscht. Hier gibt es keine Pasta-Party, sondern jeder Athlet erhält einen Gutschein über 25 $ und kann den in einem der unzähligen teilnehmenden Restaurants einlösen.

29.09. Check-in und Zeitvertreib

Nach dem Frühstück hat Kai den gestern mühsam erworbenen Mantel getauscht, und wir haben die Sticker auf Beutel, Rad und Helm befestigt, danach sind wir nochmal ca. 15 Minuten aufs Rad gestiegen.

So langsam wird es ernst – nach einer Dusche mit dem Bike zum Check-In
und mit dem Elektro-Shuttlebus zurück zum Choo-Choo-Bahnhof,

auch wenn der alte Bahnhof ja eigentlich gar kein Bahnhof mehr ist, sondern ein nicht ganz billiges Hotel. Da es gestern nicht mehr gereicht hat, gab es heute in eine Whisky-Tour mit Tasting in der einzigen Distillerie in Chattanooga.

Ob das zur Entspannung beiträgt? Kai und ich starten so was von am Ende – Beat your BIB war wohl noch nie so einfach ?

Ob das zur Entspannung beiträgt? Kai und ich starten so was von am Ende – Beat your BIB war wohl noch nie so einfach ?

30.09. Der Wettkampftag

Aufgrund des abgesagten Schwimmens war der Morgen deutlich entspannter: aufstehen um 6:00 statt um 03:30. Unser Motel hat extra für die Eisenmänner und -frauen ein early-breakfast angeboten. Um 07:30 hat uns ein Taxi abgeholt und direkt zum Start gefahren.
Alles weitere zum Tag im separaten Rennbericht.

 01.10. Der Roadtrip - Tag 1

Nach dem Frühstück im Hotel (das Awards-Frühstück um 08:00 war uns zu früh) machten wir uns ans Koffer packen. Danach eine letzte Fahrt mit dem Elektro-Shuttle und der Versuch, den verloren gegangenen roten Beutel zu finden. Leider blieb der unauffindbar 🙁
Also fuhren wir zurück zum Choo-Choo-Bahnhof und spazierten ein letztes Mal zum Stadium Inn – unser Motel war eine gute Wahl!
Jetzt geht unser Roadtrip los!

Zuerst ging es 91 Meilen bis nach Lynchburg – the Home of Tennessee Whisky. Hier ist Jack Daniels zu Hause. Nach der Führung in der kleinen Distillerie in Chattanooga, jetzt also eine in einer ganz großen … Auch hier buchten wir eine Tour mit Tasting, denn trotz dry county darf hier auf dem Werksgelände und nur hier auch verkostet und verkauft werden. Die Angestellten bekommen jeden Freitag zusätzlich zu ihrem Wochenlohn auch noch ein kleines Fläschchen …

Danach machten wir uns auf den Weg nach Nashville. Während weiteren 100 Meilen suchte ich nach einem Motel. Downtown war unbezahlbar, also entschieden wir uns für eines 5 Meilen außerhalb. Dort gab es auch einen Saloon und so mussten wir abends nicht mehr los. Downtown kommt morgen!

02.10. Der Roadtrip - Tag 2

Gut ausgeschlafen haben wir uns heute morgen von dem Herrn an der Rezeption ein Taxi bestellen lassen. Wir hatten keine Lust irgendwo downtown einen Parkplatz zu suchen und der hätte ja auch Geld gekostet… Als erstes haben wir an der Riverfront nach einer Gelegenheit zum Frühstücken gesucht und uns ein amerikanisches Frühstück einverleibt, das für den ganzen restlichen Tag gereicht hat. Danach hat es leider angefangen zu regnen und wir haben schon überlegt, welches Museum wir uns jetzt anschauen sollen. Doch zum Glück war das ganze nicht von langer Dauer, also haben wir uns gegen ein Museum und für Outdoor entschieden. Zwischendurch gönnten wir uns noch eine Tour mit einem der beiden kostenlosen Shuttlebusse. Den Broadway haben wir uns zum Schluss aufgehoben: Nashville trägt nicht umsonst den Namen Music City! Bars über mehrere Etagen dicht an dicht, Livemusik überall. 3 der unzähligen Bars haben wir besucht, bevor uns nach dem Abendessen ein Taxi wieder zurück ins Motel gebracht hat.

03.10. Roadtrip - Tag 3

Fahre Memphis
Nach dem nächsten üppigen Frühstück stiegen wir ins Auto und machten uns auf den Weg nach Memphis. Auf dem Weg dorthin gönnten wir uns ein Päuschen in Brownsville, dem Geburtsort von Tina Turner. Freiwillige betreiben dort ein nettes kleines kostenloses Museum.

In Memphis haben wir ein Motel nur 5 Minuten entfernt von der berühmten Beale Streat ergattert. Dort ist was los! Nach ein paar Drinks gab zum Abendessen innovative Südstaatenküchen ganz ohne Fritten & Co. Danach noch eine geniale Live-Band in einer Art Biergarten. Das Leben kann so schön sein.

03.10. Roadtrip - Tag 4

Wir sind in Memphis. Nach dem Frühstück haben wir zu Fuß die Stadt unsicher gemacht. Für 14:30 hatten wir ein 90-minütige Flusskreuzfahrt auf dem Mississippi eingeplant – altes Südstaaten-Flair. Danach nochmal Beale Streetvon oben nach unten (oder andersrum?)

03.10. Roadtrip - Tag 5

Heute sind wir von Memphis mit einem kleinen Abstecher über den Mississippi-River nach Arkansas durch Mississippi nach Birmingham (Alabama) gefahren. Nach dem Dinner im Chillies lungern wir jetzt noch ein bisschen auf der Terrasse unseres Motels und genießen den letzt Abend.

03.10. Roadtrip - Tag 6

Heute sind wir zum Abschluss den letzten Teil von Birmingham zurück nach Atlanta.
Game over!