2012BirgitKaiLaufRad-WK

01./02.09.2012 Rad am Ring / Nürburgringlauf

Nachdem Kai und Bernhard sich im letzten Jahr mehr oder weniger zufällig kennengelernt hatten (Kai hatte ein pass Tage vorher zugesagt für einen verletzten Fahrer einzuspringen), wollten sie in diesem Jahr das erfolgreiche Abschneiden des Vorjahres wiederholen oder gar toppen. Ich konnte letztes Jahr nicht als Betreuer dabei sein, weil ich schon einen anderen Termin hatte und wurde dieses Jahr frühzeitig über das Projekt „Rad am Ring“ und meinen Pflichteinsatz als Betreuer in Kenntnis gesetzt. Zur Vorbereitung auf meinen Marathon wollte ich – wenn schon vor Ort – den 24,5-km-Lauf absolvieren. Martin und Sabine haben dann im Vorfeld beschlossen mit den beiden Jungs auch noch mitzukommen: zum laufen, anfeuern und betreuen.

Nachdem es am Freitag Abend bei der Anreise noch in Strömen geregnet hatte, zeigte sich das Wetter am Samstag und Sonntag zum Glück von seiner besseren Seite.

Am Samstag Morgen gingen Martin, Sabine und ich über den 24,4-km-Lauf an den Start. Kai und Bernhard spielten Babysitter für Till und Julius. Die Temperaturen waren beim Start noch ziemlich frisch. Der Lauf führt über die Grand-Prix-Strecke und anschließend über die legendäre Nordschleife zurück ins Motodrom. Ich erreichte in 2:11:09 den dritten Platz in meiner Altersklasse.

Wir 3 waren uns einig, dass der Lauf durch die „grüne Hölle“ zwar anstrengend und anspruchsvoll, aber auch sehr abwechslungsreich ist.

Nur wenige Stunden später um 13:15 erfolgte der Startschuss zum 24-Stunden-Rennen. Hier stürzten sich Kai und Bernhard wie schon erwähnt erneut im Zweier-Team ins Getümmel. beim 24-Stunden-Rennen wird dieselbe Strecke gefahren, die wir zuvor auch schon zu Fuß unter die Laufschuhe genommen hatten.  Jedes Zweier-Team versucht innerhalb von 24 Stunden so viele Runden wie möglich zu fahren, wobei immer nur einer der beiden Fahrer auf der Strecke ist. Das Geheimnis liegt darin sich die Kräfte möglichst gut einzuteilen. Bernhard nahm die erste Runde unter die Räder, Kai die zweite. Danach fuhren die beiden immer Doppelrunden, um dem jeweils anderen Fahrer etwas mehr Zeit zum essen, durchatmen, umziehen und (insbesondere in der Nacht) zum „schlafen“ zu geben. Immer nach knapp 2 Stunden war ein fliegender Wechsel angesagt, eine leere Trinkflasche mit Transponder-Füllung wechselte ihren Besitzer. Der Betreuerstab, der aus uns 3 Läufern bestand hatte alle Hände voll zu tun, um die beiden bei Kraft und Laune zu halten und mit Hilfe des Internets den Überblick über Rennverlauf und Zwischenstände zu behalten. Und etwas schlafen mussten wir ja auch. Martin übernahm die Schicht bis ca. 1 Uhr, dann bin ich aufgestanden und habe bis um 7 Uhr durchgemacht. Die „Frühstücksschicht“ hat Sabine übernommen, so dass ich nochmal 2 Stunden mehr oder weniger schlafen konnte. In der Nacht fuhren die beiden bis auf den zweiten Platz in ihrer Altersklasse nach vorne. Am Morgen wurde der Abstand auf das erste Team immer größer und das bis dato drittplatzierte Team kam immer näher heran. So entschieden die beiden, auf einen Wechsel nach jeder Runde umzustellen. Diese Taktik zeigte auch prompt Erfolg: der Abstand zu den führenden schmolz und der Abstand auf die drittplatzierten wuchs wieder an. In den letzten drei Runden konnten die beiden das führende Team sogar noch einholen und gaben die Führung auch bis ins Ziel nicht mehr her. Insgesamt schafften Kai und Bernhard 27 Runden und erreichten als 8. von allen 2er-Teams und als Sieger ihrer Altersklasse das Ziel.

Nun war bis zur Siegerehrung feiern und Zelte abbauen angesagt. Nach der Siegerehrung habe ich meine Dienste als Betreuer gegen die Dienste als Chauffeur getauscht und Kai und Martin sicher nach Hause kutschiert. Bernhard musste alleine durch, hatte aber auch den deutlich kürzeren Heimweg. Sabine war mit den Jungs schon nach Öffnung der Rennstrecke abgefahren, die beiden waren von dem Wochenende am Ende …

Das Schlafdefizit hing mir noch die halbe Woche hinterher, aber schee war´s!