Am 15.08. hat sich Kai überreden lassen, für einen verletzten Fahrer in einem Zweierteam beim 24h-Rennen mit dem Rennrad einzuspringen.Schau mer mal …
Gut am Ring angekommen sind die 4 Radfahrer und die Supporterin offensichtlich.
Rennbericht:
Das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring führt über die berühmte Nordschleife. Bei dem Event waren fast 5000 Teilnehmer in unterschiedlichen Wettbewerben am Start. Ein 2er-Team besteht aus 2 Fahrern, die in 24 Stunden so viele Runden wie möglich auf der Nordschleife des Nürburgrings drehen.
Die „Slipstream“, bei denen ich kurzfristig eingesprungen bin, hatten zwei 2er Mannschaften gemeldet. Das Team 1 bestand aus Peter und Martin, das Team 2 aus Bernhard und Kai.
Ich habe lange hin und her überlegt, welches Rad ich zum Einsatz bringe und hab mich dann für mein Canyon (mit 3-fach) entschieden. Wegen der fehlenden Vorbereitung war meine Erwartungshaltung gering.
Der Start erfolgte Samstags um 13:15 bei strahlendem Sonnenschein. Unsere beiden Teams begannen beide stark. Bernhard war der Startfahrer unseres Teams und übergab nach einer Runde an mich. Obwohl ich die Strecke noch von 2007 gut kannte und trotz aller Beteuerungen und besseren Wissens konnte ich mich nicht zurückhalten und hab erst mal eine 47er Runde hingelegt. Ab jetzt hatten wir beschlossen Doppelrunden zu fahren. Die Zeit verging wie im Flug. Ich zog nach jedem Einsatz meine nassen Klamotten aus und musste schon nach kurzer Zeit wieder in die „Rennmontur“ wechseln. Ich hatte gehofft, dass der Puls mit der Zeit langsam sinken würde und ich einen nachhaltigeren Rhythmus finden würde, aber irgendwie ist bei einem solchen Teamwettbewerb zu viel Adrenalin im Blut. Selbst bergab sank der Puls nicht unter 140. Nach den ersten Runden lagen unsere beiden Teams auf den Plätzen 8 und 14. In den Pausen wurden wurden wir von Claudia bestens betreut. In der Nacht kam es wie es kommen musste. Bei mir zeigten sich jetzt die Nachwirkungen der anfänglichen Raserei.
Ich hatte in der Nacht gleich mit mehreren Problemen gleichzeitig zu kämpfen. Magen, Kreislauf, ungewohnte Nachtfahrten und darüberhinaus auch noch Knieprobleme zwangen mich in eine längere Pause. Die letzte Doppelrunde war von der Zeit mit 1:09 katastrophal. Um 2:00 morgens hab ich hab mich kurz mit Bernhard abgestimmt und er meinte: „Kein Problem dann fahr ich eben 4 Runden am Stück…“. Ich hab mich dann mit schlechten Gewissen in den Bus gelegt und versucht zu schlafen, was natürlich nicht richtig gelungen ist. Angetrieben vom schlechten Gewissen, Bernhard die Karre allein aus dem Dreck ziehen zu lassen bin ich dann pünktlich wieder zu meinem Einsatz angetreten. Auf wundersame Weise hatte ich mich regeneriert und konnte wieder an die Leistungen des Vortags anknüpfen. Auch die Knieprobleme machten mir Gott sei Dank keinen Strich durch die Rechnung. Auch das Team 1 musste leider in der Nacht ebenfalls Federn lassen. Die starke Erkältung zwang Martin zu pausieren, was letztendlich zu einer 4 stündigen Rennpause führte.
Mit dem Tageslicht kam also neuer Schwung in unsere Teams. Auch die obligatorische Regenattacke, die in der Eiffel auch bei besten Wettervorhersagen nie fehlt konnte unsere Laune nicht trüben. Die Wasserstandsmeldungen zu unserer Platzierungen waren äußerst erfreulich. Wir waren kurzzeitlich wegen eines Transponderproblems um eine Runde „betrogen“ worden. Aber Claudias Besuch im Rennbüro korrigierte das Ergebnis wieder. Wir waren gegen Ende des Rennens sogar noch vom 8ten auf den 7ten Rang vorgefahren.Am Ende wurde das Team 2 mit Bernhard und mir 7ter der Gesamtwertung von 123 gewerteten Teams und 2ter der Mastersklasse und ich kam mit einer Silbermedaille nach Hause.
Das Team 2 mit Martin und Peter erreichte den 59ten Gesamtplatz. Am Bus haben wir Bernhards Biervorrat geleert und richtig gefeiert und dabei fast die Siegerehrung verpasst. Vielen Dank an dieser Stelle übrigens an Claudia, die als Betreuerin mitgereist war und alle umsorgte und durch ihre Gute Laune die Moral hochhielt und natürlich an Bernhard: Danke, dass Du in der Nacht unser Team Rennen gehalten hast!
Insgesamt ein supergeiles Wochenende. Gerne wieder mit so Pfunds-Typen 🙂
Statistisches:
Team 2 fuhr 26 Runden (14 Bernhard, 12 Kai).
Team 1 fuhr 20 Runden (11 Peter, 9 Martin).
Übrigens jede Runde hat 26km und 500Höhenmeter!!
Nachtrag:
Ich bin jetzt leider schon seit 3 Wochen erkältet. Ein Andenken an den Nürburgring. Kein Sport nur dahinsiechen. Trotzdem wars den Einsatz wert 🙂