2014BirgitKaiTriathlonUrlaub

08.08.-24.08.14 IM Mont Tremblant und Kanada

09.03.

Die Sache nimmt erste grobe Formen an. Die Flüge nach New York und die Ferienwohnung in Mont Tremblant sind gebucht!

06.08.

Die letzten 2 Trainingseinheiten in Deutschland. Schwimmen und 10k Time Trail.

Am Abend dann der ganz normale Packwahnsinn 😀

Die Koffer sind im Prinzip gepackt, ein paar Kleinigkeiten vielleicht noch … Morgen Abend geht’s zu Christoph nach Frankfurt zum Vorabend-Check-In und zur Vorabend-Pizzierung.

07.08.

Nach dem obligatorischen Stau um Stuttgart und dem verspäteten Release vom Büro, sind wir nun auf dem Weg zum Flughafen.

… und der obligatorische Vorabendbesuch mit unserem treuesten Supporter Christoph beim Italiener in Sachsenhausen …

08.08.

Flight day – bald gehts los, nach Übernachtung bei Christoph gibts noch das traditionelle Frühstück bei Käfers…

Überpünktlich in New York gelandet, aber an der Einwanderungsbehörde vorbei in die USA zu gelangen war äußerst zeitraubend 🙁 Jetzt – ca. 3,5 Stunden nach der Landung – stehen wir hoffentlich in der letzten Schlange für heute – am Avis-Schalter. Mal schauen wie weit wir noch Richtung Norden kommen. Unser Chrysler Van ist beladen,

Die Straßenkarte ist gezückt und ab durch den New Yorker Feierabendverkehr mit Baustellen, Unfällen und Staus. 18 Uhr Ortszeit und endlich haben wir New York hinter uns gelassen. So viel zum Thema letzte Schlange am Avis-Schalter …

Ganz bis Albany haben wir es nicht mehr geschafft. Gegen 20 Uhr Motel in Newburgh gesucht und gefunden. Noch was futtern gegangen …

… und ins Bett gefallen.

09.08.

Nachdem wir uns dem Reisedreck von gestern abgeduscht haben, haben wir pünktlich um 6 Uhr den Frühstücksraum gestürmt. Gegen 7 Uhr dann wieder on the road auf die Interstate 87 North ..

Das ganze hier erinnert von der Optik her sehr an Skandinavien (Holzhäuser, Wald, …).

Um 5 Uhr waren wir wach und ausgeschlafen.

Eine Kaffeepause durfte natürlich auch nicht fehlen …

Langsam aber sicher arbeiten wir uns Richtung Kanada vor.

Und schon wieder „stay in line“ – jetzt an der kanadischen Grenze. Die Region Québec wirft ihre Schatten voraus. Auch auf den letzten Highway-Kilometern in den USA ist alles schon auf französisch ausgeschildert. Wir fürchten wir müssen an unser verrostetes Schulfranzösisch ran. An der Grenze angekommen, durften wir erst einmal einer netten Grenzbeamtin erklären warum und wieso wir nach Kanada wollen. Sie fand unsere Erklärungen wohl aber ganz plausibel und ohne weitere Gepäckkontrolle waren wir in Kanada.

Auf der Weiterreise sahen wir spektakuläre Brücken und Landschaften …

Der Weg von Montreal nach Mont Tremblant nimmt gefühlt kein Ende. So langsam greifen erste Anzeichen des Wahnsinns um sich. Der Regionalflughafen Mirabel verfolgt uns und uns beschleicht das Gefühl von „täglich grüßt das Murmeltier“. Oder wie es Christoph formuliert hat „ein Riss im Raum-Zeit-Kontinuum“.

Aber schlussendlich sind wir doch noch angekommen, haben das wirklich traumhafte, riesengroße Apartment in Beschlag genommen, noch den Supermarkt geplündert, mal wieder festgestellt wie günstig Lebensmittel in Deutschland sind und sind tatsächlich auch noch eine halbe Stunde laufen gegangen. Danach noch den Grill mit amerikanischen Ausmaßen in Betrieb genommen. Jetzt nur noch schlafen!

10.08.

Happy Birthday Daniela!

Nach dem Aufstehen erst mal Fahrräder montiert, dann zum Supermarché und Baguette gekauft. Leider erst danach genau gegenüber die Boulangerie entdeckt. Dort einen Café crème und ein Croissant verspeist. Was soll man sagen – hier schmeckt es wie in Frankreich, nur der Akzent hier ist grauenvoll. Die verstehen mich, aber ich die nur ganz ganz schwer. Aber französisch ist hier das Gebot der Stunde!

Jetzt werden wir mal die Radstrecke unter die Lupe nehmen. Die hat es zum einen ganz schön in sich und zum anderen war ich noch ganz schön kaputt von Zeitverschiebung und Reise.

Nach einem deutschen Spaziergang, bei dem wir das begrünte Auto entdeckt haben, einer Erfrischung und einem anschließenden amerikanischen Spaziergang hat es uns zum heutigen Abendessen in einen „Italiener“ verschlagen. Wir bitten alle Bürger und Gaststätten gleichlautender Nationalität um Verzeihung!!!! Der Service war verpeilt, meine Nudeln ok, Christoph’s Nudeln mittelmäßig und Kai hat jetzt (für alle Zeiten?!) ein Pizzatrauma … Noch nie hat Kai nach seinem Dafürhalten eine derart schlechte Pizza zu einem derart hohen Preis gegessen. Gerade tröstet er sich bei einem Leffe blond und und sucht die Gnade des Vergessens. Mal sehen, neuer Tag = neues Glück?

11.08.

Den Tag begonnen haben wir im neuen Frühstückscafé gefolgt von unserer heutigen Trainingseinheit, einem Minitriathlon (15/30/15 Minuten). Da ab heute jeden Tag freies schwimmen am Lac Tremblant ist (= ohne Eintritt), sind wir zwei mit Sack und Pack an den See gefahren und haben im Kofferraum unsere Wechselzone eingerichtet. Der See ist superschön, den Beginn der Radstrecke kannten wir ja schon von gestern und die Laufstrecke scheint mehr Höhenmeter zu haben als jede andere bisher von uns absolvierte.

Nach dem zweiten Frühstück mussten wir feststellen wie schwer es sein kann 1800 CAD loszuwerden. Ursprünglich wollte die Vermieterin unserer Traumwohnung die Miete in Cash, also haben wir uns vor der Reise mit dieser Summe bewaffnet. Als wir am Samstag die Zimmerschlüssel laut Anweisung in einem anderen Hotel abgeholt haben, bekamen wir den abgeänderten Wunsch der Vermieterin übermittelt, wir mögen die Miete am Montag auf ihr Konto bei der Banque Royale einzahlen. Die Bank haben wir auch schon gestern entdeckt, aber am Sonntag … Also wie gesagt nach dem zweiten Frühstück mit dem Kuvert zur Bank – und oh weh – die nimmt kein Bargeld „nous n’avons pas service complet“

Man verwies uns auf die nächste Filiale mit „service complet“ in St. Agathe. Das Örtchen ist auch nur 30 km entfernt … Et voilà, auf dieser Bank (nein nicht auf der da) …

… haben sie unser Geld angenommen und unsere Vermieterin dürfte glücklich sein. Und nicht einmal Gebühren hat die Einzahlung gekostet …

Zurück von der heiligen Agathe haben wir einen Schlenker über den Lac superieur gemacht, wo wir diese Christus-Staute entdeckt haben …

… und das sich im Aufbau befindende IM-Gelände.

12.08.

Da der Text von diesem Tag komplett weg ist, hier eine kurze Neufassung (Motivation zum Neu schrieben gleich Null)! Zuerst Schwimmen, dann Frühstückscafé ohne Croissant und Pain au chocolat, weil Ofen kaputt.

Danach mit der Seilbahn von Mont Tremblant auf den Mont Tremblant. Dort oben eine kleine Wanderung vom Typ „facil“ gemacht (was zum Teufel ist da dificil). Traumhafte Aussicht, jede Menge grüne, blaue, schwarze und doppelschwrze Skipisten (wenn man denn Schnee mag bestimmt traumhaft zum Ski fahren). Danach Mittagssnack (Burger mit Chicken und Ahronsirup – klingt schräg, war aber lecker). Gegen Nachmittag dann der vorher gesagte Regen. Mal schauen was die nächsten Tage passiert …

13.08.

Der verdammte Rechner und die ebensolche Homepage sind heute abend komplett abgestürzt, so dass wir alles was seit gestern geschah neu schreiben müssen. Also nicht über den Schritt zurück, fehlende Fotos oder so wundern!

Landregen 🙁

Was seit Freitag (30 Grad!) undenkbar erschien und sich gestern nachmittag abzuzeichnen begann: tristes Grau und stetiges Trommeln von oben, es sieht heute aus wie Frankfurt im November (ok etwas wärmer als Frankfurt im November ist es schon noch). Also Kriegsrat im Frühstückscafé … Wir machen jetzt dann doch den Ausflug, den wir eigentlich wegen der Entfernung schon abgeschrieben hatten – Montréal.

Vor der Fahrt haben wir unsere Sprit-Vorräte aufgefüllt und festgestellt (was wir ja eigentlich schon immer wussten), dass amerikanische Schlitten saufen ohne Ende 🙁
Auf dem Transcanadien Regen ohne Ende – wir werden uns wohl auf Indoor-Aktivitäten beschränken müssen.

Mitten rein in den Großstadtdschungel , in der Nähe der Basilika einen Parkplatz gefunden und erst mal in den naheliegenden Souvenirshop und drei Regenschirme gekauft. Danach haben wir direkt Unterschlupf in der Basilique Notre-Dame gesucht, laut Reiseführer eine der schönsten Kirchen Nordamerikas.

Danach mehr oder weniger direkt ins Musée d’Archéologie et d’Histoire Pointe-à-Callière zu einer „spektakulären Zeitreise in die Kindertage Montréals“.
Die Versuche die Ville Souterraine zu entdecken bzw. die zone péatonale zu entdecken sind letztlich am unterirdisch schlechten Wetter gescheitert. Also ab ins trockene Auto und zurück in unsere Berge. Wir werden Montréal als graue, nasse , mittelmäßige, amerikanische Allerweltsstadt in Erinnerung behalten (vielleicht tun wir ihr wetterbedingt ein klein wenig Unrecht).

Fürs Abendessen wieder Lachs erstanden, den könnte man hier wirklich ständig essen, an der Fischtheke in unzähligen Marinaden (wir hatten jetzt schon Pepper, Cranberry-Orange, Moustard-Beer und eine war genau so lecker wie die andere.

14.08.

Kai begab sich zum frühschwimmen und ich schwang mich unterdessen für eine halbe Sunde aufs Rad gefolgt von 15 Minuten laufen. Danach der obligatorische Besuch im Frühstückscafé gefolgt vom zweiten Frühstück zu Hause. Danach ging es zum Check-In. Dort gab es sage und schreibe 7 nacheinander zu durchlaufende Stationen: von der Passkontrolle und die Startpasskontrolle, die Kontrolle der persönlichen Daten und beantworten der Gesundheitsfragen, das Wiegen, den Haftungsausschluss, Übergabe der Startnummern, Übergabe des Rucksacks und Chipübergabe. So ein Spektakel! Außerdem wurden wir nachdrücklich aufgefordert unserer Begleitperson Kreditkartennummer, Passnummer und Führerscheinnummer aufzuschreiben, da diese Daten vom Rettungsdienst erfragt werden (?!). Sonst wird man wohl im nächsten Straßengraben abgelegt.

Ein paar Kleinigkeiten im Merchandising-Shop gekauft und über Subway wieder nach Hause. Am Nachmittag so this and that …

Heute abend gabs lecker Spaghetti aglio olio (à la Brigitte) und das führte bei Kai zum Carbo-Overload.

Und einen Alkoholladen haben wir hier in Mont Tremblant bisher noch nicht entdeckt. Jedenfalls sind die beiden Jungs losgezogen, in der Hoffnung in dem Pub von vorhin (wo wir ein Bierchen hatten) einen Whisky oder so zu bekommen. Ich mag heute nicht mehr aus dem Haus.

Hier in Quebec ist das mit dem Alkohol noch mittellocker, im Supermarkt gibt es wenigstens Bier und Wein (auch ohne braune Tüte), im Rest von Knanda ist es wohl wie in den USA, aber Schnaps ist ein no go. Und selbst hier gibt es Restaurants, die sich die Alkohol-Lizenz sparen und bei denen man seinen Wein selber mitbringen darf (oder muss).

15.08.

Happy Birthday, Christoph!

Noch was nettes zu nordamerikanischen Parkplätzen. In unserem Ressort haben wir einen Tiefgaragenstellplatz, in dem auch unser Town&Country problemlos Unterschlupf findet. Das Auto nebendran verliert sich fast auf seinem Stellplatz …

Nach dem Frühstück har Kai unsere Mäntel inspiziert und noch zwei getauscht (für alle Fälle). Auf dem Weg in den Parc national du Mont Tremblant haben wir dem örtlichen Liquorshop einen Besuch abgestattet und ein kleines Fläschchen Jack Daniels erstanden (gegen künftiges Carbo-Overloading oder sonstiges Kalorien-Overloading).

Danach haben wir uns tatsächlich einen Kurzbesuch im Nationalpark vor der Haustüre gegönnt. Hier gibt es unzählige Wander- und Mountainbike-Wege jeder Länge und verschiedener Schwierigkeitsgrade. Außerdem jede Menge Campingplätze und Lodges. In Anbetracht des bevorstehenden Triathlons sind wir von einem der zahllosen Parkplätze zum chute de diable spaziert (1,4 km in eine Richtung).

Ein idyllischer Wasserfall mitten in der Einsamkeit des Waldes. Hier hört man einfach nichts. Auf der Straße durch den Park sind uns auch noch einige Rehe begegnet (oder so was ähnliches).

Nach einem kurzen Pitstop zu Hause sind Kai und ich zum racebriefing bzw. réunion des athlètes gefahren. Im Prinzip nichts neues, aber bei einem komplett fremden Rennen … Das Ganze begann amerikanisch mit der kanadischen Nationalhymne.

Zurück zu Hause sind wir ein Restaurant suchen gegangen – nicht das vom Montag! Diesmal war es meganett und megalecker. Die Jungs hatten Steak&Frites, ich Ravioli mit geräuchertem Hähnchen, Pinienkernen, Apfelstückchen und Ahornsirup (klingt bescheuert, aber war ein Gedicht). Danke für die Einladung, Christoph!!!!

16.08.

Die Spannung steigt, der Bäcker hat uns heute auch schon gefragt, ob wir am IM-Wettkampf teilnehmen.

Dann haben wir heute Bekanntschaft mit dem kanadischen Pfandsystem (zumindest mit hier in der Gegend) gemacht. Für Dosen und Plastikflaschen gibt es Automaten, Bierflaschen müssen an der Theke gegen Unterschrift abgegeben werden. Das wäre was bei uns… 😉

Die Räder, Bike- und Run-gear Sack sind jetzt eingecheckt. Es regnet in Strömen, die Stimmung in der Wechselzone war daher leider etwas gedämpft.

 Die Parkplatzsituation rund um die Wechselzone ist durch die vielen Absperrungen angespannt. Christoph hat uns nahe der Wechselzone abgesetzt und dann erfolglos einen Parkplatz gesucht.

Wie in den meisten IM-Rennen wird das Fahrrad vorher fotografiert, warum hier allerdings ohne den Besitzer erschließt sich mir  genausowenig wie die Tatsache dass Radschuhe NICHT!! am Rad eingeklickt sein dürfen.

Ansonsten sind alle Helfer wie immer nett und sehr hilfsbereit. Sehr witzig finde ich dass alle Pros einen eigenen Wechselstuhl haben an dem sie ihre Sachen abzulegen haben. Der von Andi (Raelert) war noch leer.

Den Vormittag haben wir mit dem Packen der Wettkampfutensilien und einer letzen kleinen Trainingseinheit – wegen des Regens ein kurzer Lauf statt der geplanten Radeinheit – verbracht.

17.08. Raceday

Den Rennbericht gibts demnächst in dem separaten Eintrag.

18.08.

Nach einer (erneut) ziemlich schlaflosen Nacht haben wir um 6 Uhr morgens begonnen, die Räder zu zerlegen und die Koffer zu packen.
Danach wie jeden Tag ins Frühstückscafé und danach zur Slotvergabe für Kona. Wie eigentlich erwartet hat es nicht gereicht.


Danach ab nach Ottawa. Die Fahrt ging erstaunlich schnell voran und wir kamen früher als erwartet bzw. befürchtet in der kanadischen Hauptstadt an. Lustig ist, in der Schwesterstadt Gatineau auf der einen Seite des Ottawa River ist noch alles französisch, auf der anderen Seite in Ottawa alles englisch, also statt eine Woche „arrêt“ wieder „stop“. Auch einen Parkplatz haben wir schnell gefunden. Das „Städtchen“ hat uns auf Anhieb gefallen… Der Canal Rideau (die 8 Schleusen zum Ottawa River werden auch heute noch von Hand mit zwei Kurbeln bedient), der Park in der Nähe des Parlaments, der Blick auf den Ottawa River, … Auf der Suche nach einem Motel sind wir auf gut Glück aus der Innenstadt nach draußen gefahren, die schönen Hotel aus dem Reiseführer waren uns ein paar Dollar zu teuer. Beim zweiten Motel gab’s auch prompt ein Zimmerchen für uns und eine Buslinie direkt vor der Haustüre. Also Zimmer im Beschlag genommen und mit dem Bus nochmal in die Stadt. Christoph hat als erstes eine Buchhandlung heimgesucht, danach haben wir ein nettes Restaurant mit Buffet gefunden und für kanadische Verhältnisse auch noch recht günstig (Tucker’s Marketplace – sehr zu empfehlen!). Die hatten bestimmt noch nie ausgehungerte Triathleten zu Gast und auch die Cocktails und das lokale Bier waren sehr zu empfehlen. Müde und ganz leicht beschwipst sind wir wieder zu unserer Bushaltestelle und 10 Minuten später in unseren Bus eingestiegen. Aufgrund leichter Orientierungsschwierigkeiten sind wir zwar in der Carling Avenue (= Zielstraße), aber 500 Hausnummern zu früh ausgestiegen. Ein Gehweg war vorhanden, die Gegend ok, also sind wir losmarschiert… Zum Glück gibt es hier alle paar Meter eine Haltestelle, nach 300 Hausnummern hatten wir keine Lust mehr (und die Füße auch nicht) sind in den nächsten Bus wieder eingestiegen, war dann zwar nur noch eine Haltestelle, aber egal …

19.08.

Herzhaftes Frühstück im Motel, danach mit dem Auto in die Innenstadt und dem täglich um 10 Uhr stattfindenden „changing of the guards“ beigewohnt (very british). Der arme Kerl, der geduldig alle Fragen beantwortet hat, hat während der Parade ordentlich unter seiner Bärenfellmütze geschwitzt.

Jetzt gehts weiter Richtung Toronto …

Bei Napanee haben die Autobahn verlassen und sind am Lake Ontario entlang der wine route gefahren. Bisher wussten wir nicht, das es auch kanadischen Wein gibt. Eigentlich wollten wir ein Päuschen am See machen, aber dort entlang ist der See mit Traumvillen auf riesigen Grundstücken „zugebaut“, kein öffentlicher Zugang. Dann wieder zurück auf die Autobahn. Der Großraum Toronto ist ein Moloch. Wir haben uns entschieden, ein Motel im Westen der Stadt zu nehmen, um für die Niagara-Fälle schon auf der richtigen Seite der Stadt zu sein. Heute Abend wollten wir sowieso nicht mehr downtown Toronto. Also haben wir eine Stadt namens Burlington ins Visier genommen und dort ein Zimmer in einem etwas in die Jahre gekommenes Motel direkt am Lake Ontario genommen. War aber ok. Auch das nahe gelegene Restaurant mit Seeblick war lecker.

20.08.

Nach einem Kaffee in einem Fastfood-Tempel zum Bahnhof von Burlington (der Zug kam nach 6 Minuten) und ab nach downtown Toronto. CN-Tower wir kommen …

Der CN-Tower liegt quasi direkt an der Union-Station. Entgegen unserer Befürchtungen gab es um kurz nach 9 noch gar keine Schlange. Tickets gekauft und rein. Kurz Taschen durchsuchen lassen und schon ging’s in den Aufzug, der mit 22 km/h nach oben rauscht. Leider war es heute etwas wolkig und die Fernsicht daher nicht so toll, aber egal die Hochhäuser rundherum von oben zu sehen war trotzdem spektakulär. Und der Blick nach unten durch den Glasboden …

Vom Bahnhof wieder zurück nach Burlington und dann Richtung Niagara Falls …
Am Bahnhof von Burlington wieder ins Auto und Richtung Niagara. Wir hatten Wasserfälle in freier Natur erwartet und sind in einem Vergnügungspark gelandet. Tivoli statt Naturschauspiel. Gnadenlose Vermarktung auf nordamerikanisch halt. Auf dem Weg zum Parkplatz hatten wir das Gefühl über den Cannstatter Wasen zu fahren (Riesenrad, Geisterbahn, …), nur halt statt zu Fuß mit dem Auto. Hinter dem ganzen Kitsch tauchte dann plötzlich die Gischt der Niagara-Falls auf. Für schlappe 20 CAD gab’s einen Parkplatz. Nichtsdestotrotz waren die Wasserfälle am Niagara River, die den Lake Erie mit dem Lake Ontario verbinden, wirklich beeindruckend und wir möchten den Ausflug nicht missen. Auch die Bootstour „to the mist“ hat viel Spaß gemacht (mit Regenponchos bewaffnet fährt man bis ca. 100m an die donnernden Fälle heran) und direkt von unten wirkt die sprühende Wasserwand noch beeindruckender als von oben.
Auf der Brücke zwischen den Städten Niagara Falls (Kanada) und Niagara Falls (USA) war von unten ein abartiger Stau zu sehen (auf einer Infotafel war von ca. 2 Stunden die Rede) und so entschieden wir uns über Buffalo zurück in die USA einzureisen. Kurz vor der Grenze noch ein kompletter Boxenstopp inkl. Nahrungsaufnahme. Wir haben aufgrund von Erzählungen, Reiseführer, etc. mit mindestens einer Stunde Wartezeit und genauster Inspektion unserer Siebensachen gerechnet. Was das kam hat uns aufs angenehmste überrascht. Ein Auto vor uns in unserer Line, ein Immigration Officer, der unsere Pässe durchgezogen hat, kurz das hintere, getönte Fenster heruntergelassen haben wollte um mich zu sehen, gefragt hat wo wir hinwollen und gut wars. Nach 5 Minuten zurück in den USA. Es geht doch! Thank you so much.

Jetzt heißt es Meilen fressen: 430 bis New York (ein kleiner Teil noch heute Abend, der Rest morgen).

Bis Bath (nein nicht in England) sind wir gekommen und haben auch auf Anhieb ein Motel gefunden und nach kurzem gegurke im Ort auch ein Pub …

21.08.

Nach dem typischen continental breakfast der meisten Motels ging’s on the road. So leere Straßen sieht man bei uns nur morgens zwischen 2:47 und 2:48

New York ist erreicht, jetzt arbeiten wir uns durch die Stadt und suchen uns ein Motel in Long Island.

Erstes Motel gleich gekauft! Kurz häuslich eingerichtet – das Ding wird für 3 Nächte unsere Zuhause.

Heute fahren wir nicht mehr downtown,  machen aber dafür noch einen Abstecher nach Long Beach…

Wahnsinn! Traumhafter, menschenleerer Sandstrand, angenehm temperierter Atlantik. Kai bedauert zutiefst, dass er keine Badehose mit hierher genommen hat. Und nackt im prüden Amerika, die hätten uns bestimmt die Cops auf den Hals gehetzt.

Eine öffentliche Zugangsmöglichkeiten war nicht so einfach zu finden, vieles ist zugebaut, aber wir konnten unsere Füße kurz reinhängen. Morgen wirds bestimmt ein Kontrastprogramm.

22.08.

Morgens um 8:00 vom Motel losgezogen. Auf dem dem Weg zur Lynbrook Station (ca. 500m weg vom Motel) bei Starbucks einen Kaffee und was süsses eingeworfen, Tickets gelöst und mit dem Long Island Express zur Penn Station (ca. 40 Minuten). Dann Power-Walking den ganzen Tag. 5th Avenue, Park Avenue, Central Park bis hoch zum Metropolitan Museum und Guggenheim-Museum, dann wieder zurück und hoch zum Top of the Rock, der Aussichtsplattform auf dem Rockefeller Center. Danach zum Broadway und zum Times Square mit ein paar (kleinen) Shopping-Attacken. Eindrücke über Eindrücke, die wir erst einmal verarbeiten müssen. Mit einem kleinen Sprint den Zug nach Lynbrook erreicht und dort noch superlecker essen gegangen. Um 22:00, nach 14 Stunden, wieder im Motel eingetroffen – aufgekratzt und todmüde zugleich. Ein wahnsinniger Tag!!!

23.08.

Wieder gegen 8 Uhr los, wieder Starbucks-Stop. Heute standen der Freedom-Tower, das 9/11-Memorial (sehr eigentümliche, bedrückte Stimmung), Liberty-Island mit der berühmten Lady, Wallstreet, Bryant-Park, … auf dem Programm. Überall Sicherheitskontrollen ohne Ende. Meine Handtasche wurde die zwei Tage unzählige mal gescannt und durchleuchtet. Das beste bei der Fahrt nach Liberty-Island: Sicherheitscheck vor dem Boot und nach dem Boot. Fällt Sprengstoff neuerdings vom Himmel?

Wieder ein Tag, den wir nicht so schnell vergessen. Und weil´s gestern so lecker war sind wir heute gleich nochmal in das Restaurant von gestern gegangen.

24.08.

Kai wollte zum Abschluss unbedingt ein richtig amerikanisches Frühstück, nicht nur kleiner Süßkram von Starbucks. Also hat er bei der Dame vom Empfang unseres Motels gefragt. Die hat uns ein paar hundert Meter in die entgegengesetzte Richtung von Starbucks und Bahnhof geschickt. Sie meinte, man solle besser fahren, es hätte sich aber problemlos zu Fuß erreichen lassen.

Ihr Tipp war goldrichtig: Eggs, Bacon, Pancakes in allen Variationen – Kai war selig!
Danach Koffer gepackt, Auto beladen und ab Richtung JFK-Flughafen. Auto abgegeben, Gepäck eingecheckt, gewartet und ab Richtung Frankfurt. So schee war´s!

25.08.

Der Fügel´s Wahnsinn: um 5:50 gelandet, um 6:45 in Frankfurt losgefahren, um 9:00 am Flughafen Echterdingen angekommen, in den Bus nach Esslingen gestiegen und ab ins Büro. Um 16:30 Feierabend und um 17 Uhr hat mich Kai am Nürtingen am Bahnhof abgeholt, eingekauft, Koffer ausgepackt und die erste Maschine Wäsche gewaschen.