2014BirgitKaiTriathlon

17.08.2014 Ironman North American Champianchips Mont Tremblant – Quebec, The Race

Vorbericht:

Geschwommen wird im Lac Tremblant. Es ist ein Einrundenkurs – ohne den in Europa so oft integrierten Landgang. Swim Entrance und Exit sind vielleicht 300m voneinander entfernt. Nicht ganz so toll aus Athletensicht ist die riesige Entfernung vom swim-exit bis in die Wechselzone. Mal sehen ob da weingstens Teppiche auf der Teerstrasse liegen, sonst werden da bereits die Sohlen qualmen 😉 Prima ist dafür der Peeler Service. Jeweils zwei Helfer ziehen dem am Boden liegenden Athleten die Gummipelle aus. Bin gespannt ob das so gut wie auf dem Video klappt

Der Radkurs ist eine Wendepunktstrecke mit zwei Loops. Zunächst geht es vom See, auf welligem Terrain, die Montée Ryan Richtung St. Jovite und dort auf die – für das Rennen gesperrte – zweispurige Transcanadian 117 in Richtung Norden. Nach 23 km gibt’s dort einen U-Turn und dann geht’s nach einem kleinen Schlenker durch St. Jovite zurück zum See. Von dort führt die wellige Strecke, die mit einigen giftigen Anstiegen gespickt ist für ca. 8 km zu einen zweiten Wendepunkt in Richtung Lake Superior. Insgesamt ist es ein stetiges auf und ab. Keine richtig langen Berge, aber abgesehen von einigen Abschnitten auf der Transcanadian auch nie wirklich flach. Dazu einige kurze steile Rampen mit bis zu 15%. Es gibt keine kurvigen Abfahrten oder gar Serpentinen, allesamt kann man als Rolling Hills bezeichnen. Als wir die Strecke Probe gefahren sind kamen wir auf 800 HM in einer Runde, da fehlte aber ein kleiner Teil der Strecke. Mal sehen wie sie sich im Rennen anfühlt 🙂

Der Laufkurs hat wie der Radkurs zwei Loops. Hier weiß ich allerdings schon jetzt, wie sie sich im Rennen anfühlen wird, nämlich schlecht 😉 Der Laufkurs ist wohl der schwierigste, den ich in einem IM je gerannt bin. Er hat viele kleine Anstiege, die einem das Leben schwer machen dürften. Nachdem man also sein Rad wieder dort abgestellt hat, wo man es Stunden zuvor aus den Radständer gehoben hat, führt die Strecke zunächst aus dem Städtchen hinaus, entlang des Lac Tremblant und des Lac Mercier über die besagten Wellen. Nach einem kleinen Stich in den Ortsteil Le Village führt die Strecke dann auf dem Radweg in Richtung Montée Ryan. Das ist etwas für Roth-Fans, lang und fast schnurstracks gerade, aber dafür das einzige flache Stück. Das sollte mir liegen – falls ich da noch Laufen kann 😉

Der Zieleinlauf ist dann in der Nähe der Gondelstation zentral im Städtchen. Die letzten 50m gehen bergab 🙂

We will see. Ich hoffe wir können beide morgen nur positives berichten.

Hier ist der Link zum Athlets Tracker (Startnummer oder Name eingeben):
https://www.ironman.com/triathlon/coverage/athlete-tracker.aspx?race=monttremblant&y=2014#axzz3AaiRBIU3

unsere Startnummern (BIB Number):
Birgit Fuegel: 1030
Kai Fuegel: 2135

Mal sehen vielleicht postet Christoph – wenn die Technik mitspielt – auch ein paar Infos oder Fotos während des Rennens. Stay tuned!

Racebericht Kai:

Der Wecker riss mich aus dem Schlaf. Ein gutes Zeichen. Entgegen vieler anderer Ironman-Nächte habe ich prima geschlafen. Dann das übliche Prerace-Ritual, Kaffee, 2 Toasts, Schmirage, Topf, x-fach checken, dass alle Race-Utensilien auch mitkommen, Neo, Chip, Badekappe, Googles, Race-Verpflegung. Um 4:30 sind wir in die Tiefgarage und Christoph hat uns die 10 km zum Start gefahren. Die zweite positive Erkenntnis des Morgens beim Verlassen der Tiefgarage – der Wettergott hatte Erbarmen mit den Athleten und den Dauerregen des Vortags gestoppt.

Am See herrschte bereits buntes Treiben und wir konnten noch in höchster Not einen Parkplatz ergattern. Später sollte man in Tremblant also mit dem eigenen Auto nicht ankommen. Die Folgezeit verging wie im Flug. Nach Rad-Präparation und Bodymarking mit kleinem Zwischenstopp im Registrationsgebäude, das wir für einen letzten WC-Stopp und zum Neo anziehen nutzten, ging es auch schon weiter Richtung Schwimmstart. Gut 500 m zu Fuß. Der IMMT hat einen Wellenstart. Die Pros starteten um 6:36, alle 3 Minuten folgte die nächste. Ich war um 6:51 dran, Birgit in der letzten Wave um 7:00.

Wie bereits beschrieben, einmal raus 200m quer und dann zurück. Fast wie Hawaii nur dank der vielen großen Bojen, die man beidseitig schwimmen durfte, auch für „Orientierungskünstler“ machbar 😉

Aufgrund der guten Erfahrungen von Heilbronn war mein Plan locker anzuschwimmen, um nicht gleich am Anfang so viel Laktat aufzubauen. Ich bin daher in der 3. Reihe rechts (Linksatmer) gestartet und kam ohne Geprügel und Schubserei gleich frei zum schwimmen. Nach einigen Metern habe ich rechts vor mir einen weiteren Schwimmer bemerkt mit derselben Speed. Also rechts rüber und hinten dran. Wir waren von unserer Wave mit am weitesten rechts außen. D.h. am Anfang war niemand vor uns. Leider hielt das Glück nicht lang und wir sind auf die ersten Wasserleichen der vor uns gestarteten Wave gestoßen. Das ist vom Veranstalter ungünstig gelöst. Mit dem Slogan smarter Swim wollte man gerade den schwächeren Athleten ein sichereres Schwimmen ermöglichen. Durch nur 3 Minuten Abstand zwischen den Wellen erreichte man meines Erachtens genau das Gegenteil. Wenn die starke testosterongeschwängerte 45er AK durch die Vorderwelle fräst, wurde sicher der ein oder andere überschwommen, was eher zu einem Trauma führt 😉 Auch für die schnelleren Schwimmer wirken sich die vielen Überholmanöver negativ auf die Schwimmzeit aus.

However ich bin meinem Vordermann beim Wasserleichenslalom treu gefolgt 🙂 irgendwie fühlte sich die Pace vom Vordermann zu langsam an. Ab und zu bin ich neben ihm geschwommen um das zu checken. Ich hätte definitiv schneller können hab mich aber für den Easy Way entschieden und weiter hinter ihm her. In der 2. Hälfte war noch genügend Zeit das Tempo zu erhöhen. Selten ist ein schwimmen so kurzweilig gewesen und schon hatte ich die Halbzeit erreicht. Durch eine Horde von Blau- und Grau-Kappen ganz dicht an der ersten Wendeboje und 200m später an der zweiten vorbei und immer noch hatte ich die Füße vor meiner treuen Lok vor mir. Nach der ersten wirklich lockeren Hälfte war aber nun die Zeit gekommen, dass der Waggon die Lok überholt. Das muntere überholen ging bis zum Swim-Exit weiter.

Nach genau einer Stunde bin ich aus dem 18,5 Grad warmen Lac Tremblant gestiegen. hier warteten die bereits beschriebenen Peeler – mit Neo auf Hüfthöhe auf den Boden geworfen und kurz danach haben 4 fleißige Hände mir wieder hochgeholfen und den Neo in die Hand gedrückt. Der Weg in die Wechselzone ging 500m über die asphaltierte Straße (ohne Teppich), eine gefühlte Ewigkeit. Meine Fußsohlen brannten wie Feuer. Die Wechselzone selbst ist eher kompakt, so dass ich nach ca. 6 Minuten die T1 wieder verlassen habe. Auf dem Rad ging das Überholen gerade so weiter wie es beim schwimmen aufgehört hat. Immer den Wattmesser im Auge, habe ich versucht an den zahlreichen Wellen und Rampen nicht zu überpacen. In St. Jovite ging es auf die Transcanadien und hier lief es dank der flacheren Abschnitte richtig gut. Der Himmel war immer noch wolkenverhangen und zum ersten Mal habe ich darüber nachgedacht ob es nicht besser gewesen wäre, den Windbreaker und die Armlinge anzuziehen, da es trotz übergezogenem Trikot doch ziemlich kühl war. Nach einigen Kilometern auf der 117 kam mir das Führungsquartett u. a. mit Andi Raelert entgegen. Durch das Wendepunktstück konnte ich nun zum ersten Mal einschätzen wie weit ich mich vorgearbeitet hatte. Es lief richtig gut, alles tipptopp. Auf dem Rückweg von Labelle habe ich dann endlich auch meinen Darling gesehen und wir haben uns zugewinkt. Beruhigend zu wissen, dass sie ihren ungeliebten Fluten wohlbehalten entstiegen ist. Nach einem Abstecher durch St. Jovite, einem Stimmungsnest mit einigen Zuschauern (natürlich kein Vergleich zum Solarer Berg) ging es zurück zum See. Von da folgte der beschwerlichste Teil der Radstrecke mit giftigen Rampen von 15% in Richtung Lac superieur.

Nach 2:35 war die erste Runde abgehakt. Wieder auf der 117 spürte ich leider erstmalig Ansätze von Krämpfen in den Oberschenkeln und das trotz der Disziplin bezüglich der Watt-Werte. Zwei Salztabletten, viel Flüssigkeit und etwas weniger Druck (nur 200-220 statt 240-250 Watt) waren meine Reaktion. Hoffentlich haben die Krämpfe keine Auswirkung aufs laufen, dachte ich, wenn schon der Rad-Split leiden muss. Nach 5:27 ging es dann endlich in die T2.
Leider musste ich zunächst eine unumgängliche Topfpause in der T2 einlegen. Die 5 Gels zuzüglich sonstiger Racenahrung zeigten schon ihre Wirkung. Die Details möchte ich hier zwar nicht vertiefen 😉 – aber obwohl es durchaus Grund zur Sorge gab, dass es nicht die einzige bleiben sollte, blieb es diesbezüglich bei diesem einen Stopp. Leider standen die Dixis idiotischer Weise direkt hinter der Zeitmatte, so dass mein Marathonsplitt schon beim Start fast 5 Minuten Offset hatte.

So erleichtert bin ich den ersten Kilometer erstmal flott mit 4:07 angegangen um den Puls wieder anzuheizen. Dann habe ich sofort auf etwa 4:30 – 4:40 korrigiert. Die ersten ca. 5 Kilometer der HM-Runde sind gleich richtig unangenehm mit vielen kleinen Anstiegen, dann läuft man ab dem Lac Mercier flach auf einem Radweg, der im Winter als Langlaufloipe genutzt wird. Leider hat genau hier der Kreislauf zu spinnen begonnen. An der nächsten Verpflegung hab ich eine Gehpause gemacht und schon bei Km 5 2 Becher Cola getrunken. Das hat aber sofort gewirkt, nach einigen Metern locker konnte ich wieder die 4:30-4:40 laufen. Hab dann sofort noch ein Gel nachgeworfen und danach alle 6 Km. Insgesamt 5 Gels + Cola während des ganzen Marathons. Neuer Rekord für mich 🙂

Obwohl ich in der 4. Startgruppe war, hielt sich der Betrieb auf der Laufstrecke noch sehr in Grenzen. Mittlerweile schien auch teilweise die Sonne. Mir kamen dann auch die führenden Männer auf ihrer 2. Runde entgegen. Auch die führende Frauen, die ja 12 Minuten vor mir gestartet waren, kamen mir entgegen. Die aber in der gleichen Runde wie ich vielleicht 6-8 km voraus.

Alles lief jetzt wieder tipptopp 🙂 Auf dem Rückweg auf der Höhe des Schwimmstarts ist dann Andi auf Platz 3 liegend förmlich an mir vorbei geflogen. Nach 1:40 also ohne den Topfoffsett hatte ich dann die erste Runde gepackt. Die 2. Runde lief bis Km 30 ohne Zwischenfälle, wie am Schnürchen. Auf dem flachen Radwegabschnitt hab ich auf der mittlerweile überfüllten Laufstrecke im Slalom überholt. Der leicht abgefallene Splitt hatte sich wieder auf 4:30 gebessert. Der leichte Regen in diesem Abschnitt hat mich daher nicht weiter gestört. Und plötzlich beim Wendepunkt bei ca. Km 30 ist der Faden ohne erkennbaren Grund gerissen. Totaler Stromausfall, Monster wipeout – wie die surfer sagen würden 🙁 ich hab keine physische Erklärung, kein Kreislauf, keine Krämpfe auch der Magen war super. Bis km 38 hatte ich etliche Gehpausen, dann hab ich mich wieder gefangen. Reine Kopfsache, leider hab ich es versäumt die Krise schneller zu überwinden.

Nach 3:34 Marathonzeit und 10:18 Gesamtzeit war dann endlich die Katze im Sack. Das Finish war wie immer ein Genuss und die Stimme von Mister Ironman Mike Reilly „… you are an Ironman“ war die Bestätigung dafür.

Am Ende sprang trotz der Gehpausen und der suboptimalen 2. Radrunde ein 115. Platz overall und der 16. der AK45-49 heraus. Dazu bin ich noch 10fach gechickt worden 😉 man wird halt nicht jünger 🙂

In meiner AK gab es 8 Hawaii Slots und so wurde es auch nichts mit einem Kona Ausflug 2014.
Der war auch definitiv für dieses Jahr nicht geplant und hätte uns in einen echten Gewissenskonflikt getrieben. Urlaub, Geld, Arbeit (als Selbständiger 2 Urlaube hintereinander kaum vertretbar) und der zeitliche Abstand zu Hawaii hätten nicht gepasst.
In der AK50 – die für mich ab nächstes Jahr gilt – hätte ich den Slot übrigens gehabt. So gesehen sind die Hausaufgaben gemacht und ich schaue mit Zuversicht auf Südafrika. Fazit: Rundum Zufrieden :-))))

Ein durchaus empfehlenswertes Rennen für jeden der mal Abwechslung von den europäischen M-Dot Rennen sucht. Wir verbinden das ja mit einem Urlaub, machen einen Roadtrip entlang des St Lawrance Stroms und Toronto nach New York der in einem anderen Post beschrieben ist und dann rechtfertigt das auch die weite Anreise. Jetzt ist erstmal Offseason 🙂

Nachtrag:
Nach dem Auslesen des Garmin ergab sich eine Schwimmstrecke von 4.2km. Das ist sicherlich etwas zu hoch gegriffen. Aber aufgrund der sehr mäßigen Schwimmzeiten, auch bei den Profis (49:30), ist die Schwimmstrecke sicher etwas zu lang ausgefallen.
Die Radstrecke hat entgegen meiner obigen Beschreibung 2362 HM. Auch die Laufstrecke unterstreicht mit 441HM den Anspruch der Laufstrecke.

Statistik:
Schwimmen: 3.8km (gemessen 4.2km mit fenix2)
Rad: 180km (gemessen 179.9km, 2362HM)
Lauf: 42.2km (gemessen 42,23km, 441HM)
Teilnehmer am Start: 2318, angemeldet ca 2800.
Wetter: Morgens ca. 10°C, Mittags 20-25°C; bewölkt nur beim Laufen zeitweise Regen.
Rad: Simplon nexio 2014
Laufräder:  Mavic cosmic carbon SL
Helm:  giro air attack
Bike gear: Glück-Engineering Triathlonanzug + Tricot als Kälteschutz
Run gear: Glück-Engineering Triathlonanzug + Brooks racer 2014

Veranstalter Seite mit Ergebnissen gibts hier:
Eine Excel Liste auf meinem drive gibts hier.
Auf der excel Liste bin ich 116er overall, auf der offiziellen Seite 115er. Warum weiß ich nicht 😉
Hier gibts einige statistische Auswertungen von www. coachcox.co.uk.

Rennbericht Birgit:

Im Gegensatz zu Kai habe ich gefühlt keine Auge zugetan. Dann mit Müh und Not einen Toast reingequetscht. Noch ein kurzer Kontrollblick in den am Vorabend gepackten Rucksack. Um 4:30 sind wir in die Tiefgarage und Christoph, hat uns zum Start kutschiert. Zum Glück und meiner großen Erleichterung hatte der Dauerregen des Vortags aufgehört.

Am See herrschte bereits reges Treiben und wir konnten einen der letzten Parkplätze erobern.
Wie immer verging die Zeit wie im Flug. Nach dem Rad schauen, Gels und Flaschen verstauen, dann zum Bodymarking. Ordentliches WC im dem Gebäude gefunden, in dem wir die Startunterlagen abgeholt haben (kein Dixie!). Dort auch im warmen und ohne Sand den Neo angezogen und weiter ca. 500 Meter in Richtung Schwimmstart. In Mont Tremblant gibt es einen Wellenstart. Die Profi-Männer starten um 6:36, danach alle 3 Minuten eine weitere Gruppe. Ich war in der letzten Welle um 7:00.

Die Schwimmstrecke ist trotz See genauso einfach zu schwimmen wie der Kanal in Roth. So viele Bojen in einer Reihe. Da gibt es keinen Grund oder Möglichkeit sich zu verschwimmen: einmal raus 200m quer und dann zurück. Aufgrund meiner Trainingszeiten hatte ich die Hoffnung diesmal etwas schneller zu sein. Statt der „üblichen“ 1:30 hatte ich so 1:20 -1:25 im Visier. Es hat sich auch gut angefühlt, ich hab bei meinen dunkelgrünen Kappen nicht gleich den Anschluss verloren und sogar orangene und später blaue eingeholt. Der wegmachen draußen hat sich aber unendlich weit angefühlt. Bei Halbzeit wurde mir aber immer kälter und ich hab zum Schluss meine Füße und Hände nicht mehr richtig gespürt. Und raus kam wie immer die obligatorische 1:30 – na ja.

Die Peeler waren eine echte, so schnell war ich noch nie aus dem Neo – hat mich auch artig bedankt. Der Weg in die Wechselzone wollte kein Ende nehmen. Ich hab mich erst zähneklappernd auf einen der Stühle gesetzt und meine Tüte vor mir ausgeleert. Mit klammen Händen Socken über eiskalte Füße … Also bis auf Regenjacke alles angezogen (Trikot, Windbreaker, Armlinge, calves). Auf dem Rad am Anfang immer noch gefröstelt, aber irgendwann wurde es besser. Bei km 10 schon die Führungsfahrzeuge gesehen. Auf dem Transcanadien war es zwar flacher. Aber der Wind kam genau von vorne … Irgendwann kam mir Kai entgegen. Auf dem Rückweg von Labelle kam dann der Wind von hinten und es lief deutlich besser. Vom angekündigten Stimmungsnest St. Jovite hatte ich mehr erwartet, aber immer mehr Zuschauer als auf dem Rest der Strecke und eine Miniband. Dann zurück zum See. Die kleine Loop Richtung Lac superieur ist richtig fies. Nach 3:20 war die erste Runde abgehakt.

Erneut auf der 117 hatte ich das Gefühl, dass der Wind noch zugenommen hatte, meine Kleiderwahl war zu keinem Zeitpunkt falsch. Kurz vor Labelle verkrampften sich die Adduktoren. Vielleicht habe ich wegen der Kälte zu wenig getrunken. Jedenfalls Auge dem Rest der Radstrecke alle 5 Salztabletten genommen, bewusst mehr getrunken und mich so durchgekämpft. Beim 2. Mal zum Lac superieur mussten gefühlt 20 andere schieben und ich wusste mal wieder mein 3-fach zu schätzen. Nach 6:54 ging es dann endlich in die T2 und begann wie aus Kübeln zu schütten.

Beim loslaufen begannen die Krämpfe um den Oberschenkeln, na bravo. Aber gleich nach einem knappen Kilometer geht es bergauf und da haben die Krämpfe zum Glück aufgehört. Auf dem langen Stück entlang des Radwegs kam mir Kai entgegen (gehend, pfui). Die erste Runde war ganz ok und gleichmäßig mit einem kurzen Boxenstopp. Aber die zweite Runde wurde richtig hart, die vielen Wellen und Hügel Haben ihre Spuren hinterlassen. Aber trotzdem konnte ich immer überholen.

Die letzten Meter durch ein dichtes Spalier von Zuschauern und das Überqueren der Ziellinie waren ein unendlich tolles Gefühl „…you are an Ironman“. Die Gesamtheit von 13:13 lag gut eine halbe Stunde hinter meinen Erwartungen, aber ich habe in allen Disziplinen nicht das optimale aufs Parkett gebracht. Insbesondere die Laufstrecke war aber auch die schwierigste, die ich je gelaufen bin.

In meiner AK gab es für europäische Verhältnisse undenkbare 4 Hawaii Slots, aber bei Platz 32 …

Trotz allem ein toller Wettkampf mit dem Slogan von Québec „je me souviens“.
Witzig fand ich auch die Eishockey-Tore an den Verpflegungsstellen an der Radstrecke zum wegwerfen der Radflaschen, an denen Helfer mit Eishockey-Schlägern die Dinger voll ganz ins Tor bugsiert haben …
Und das Pommes-Wägele im Zielbereich, wo wir Athleten uns frische Pommes holen konnten, mmmhhh