2019KaiTriathlon

11.05.2019 Ironman Santa Rosa CA Rennbericht Kai

Seit 3 Jahren lautet unsere Motto bezüglich Ironman Rennen, möglichst keine Wiederholungen. Unsere Bucket List ist sooo lang. Niemand weiß wie lange wir unsere Ironman Reise noch fortsetzen dürfen und so fiel unsere Wahl dieses Mal auf Santa Rosa CA.

Eigentlich hatte ich mit deutlich wärmeren Bedingungen gerechnet. Aber bei 10 Grad Morgens um 4:20 saßen wir also mit unserem Winterradtricot und der einzigen Jacke die wir mitgenommen haben im Schulbus mit ca. 50 weiteren Athleten beim Transfer von Santa Rosa zum Lake Sonoma. Für die 40 bis 50km hat der Bus 45 Minuten gebraucht.

Der Stausee hatte frische 18,9 Grad. Die Wechselzone lag auf einem Parkplatz wenigsten 30 Meter über Seeniveau und fast 1km vom Schwimmausstieg entfernt. Es waren 2 identische Runden mit australian Exit zu schwimmen . Link

Gestartet wurde wie mittlerweile in fast allen IM Rennen im Rolling Start. Ich hab mich bei den 1 Stunde Schwimmern eingereiht.

Obligatorisch in den USA die Nationalhymne. Diesmal aber sehr sehr geiles Gänsehautfeeling, gut gesungen von einem Veteran der auch die amerikanische Flagge zu Ehren eines gefallenen Kameraden im Marathon tragen wollte.

 

Dann gings los! Erste Runde war gechillt, nur an der letzten Boje hats ein wenig geklemmt. 29 Minuten – passt.
Die zweite Runde war leider nicht so easy da die langsameren Athleten des rolling Start noch nicht alle im Wasser waren. So musste ich mir meinen Weg durch die langsamen Schwimmer bahnen. Nicht gut für die und nicht gut für mich! Ich hab einige Athleten gesehen die haben sich an Kanus festgehalten, vermutlich weil andere schnelle Schwimmer weniger Rücksicht genommen haben. Diese Traumata könnte der Veranstalter den langsamen Schwimmern durch einen etwas intelligenteren Kurs ersparen.
So what, mich hat das Umwege Schwimmen auch Zeit gekostet. Nach 1:01 hatte ich wieder festen Boden unter den Füssen.

Aus dem Wasser ging es erst Mal bergauf. Nach 600m haben mir die „Stripper“ aus dem Neo geholfen, dabei ist mir Leider das Armband der Garmin gerissen. Hab sie mir in die Tasche des Trisuite gesteckt.

Da die Temperatur immer noch nicht prickelnd war – 12 Grad wolkig – hab ich mir ein Radtrikot übergezogen.

 

Der Radkurs ist ein 1,5 Runden Kurs durch die hügelige Weinlandschaft des Sonoma County. Sehr sehr scenic!
Nach einem kleinen Anstieg folgte zuerst eine längere Abfahrt, da hab ich meine Entscheidung bedauert, nicht noch den Windbreaker angezogen zu haben.
Nach einigen Kilometern war ich aber mit meiner Klamotten Wahl sehr zufrieden. Ausserdem im Wechselbeutel ein paar gute Beine. Insgesamt war wenig los so weit vorn im Rennen. Ich hab ein paar Jungs und Mädels überholt und ein paar wenige Jungs sind an mir vorbei. Alles lief prima. An irgend einer grösseren Kreuzung kam es dann zum zweiten Malheur des Tages. ein Auto hat mich zum unpassenden Zeitpunkt überholt, meine Aufmerksamkeit war auf das Auto gerichtet, kein Athlet vor mir, Pfeile auf der Straße die nach links deuteten. Ich also links abgebogen, keiner der Sheriffs und Helfer an der Kreuzung hat mich auf den Fehler aufmerksam gemacht, und so fuhr ich 2,5 km bis eine rote Ampel kam – ohne Streckenposten – da wurde mir schlagartig klar, dass ich falsch gefahren bin. Also 2,5km retour (10 Minuten verschenkt). Was für ein Mist. Anyway hab ich mich auf die Verfolgung gemacht. Mit der Zeit hab ich dann wieder den ein oder anderen überholt ,den ich bereits Mal überholt hatte.
Eine Sache ist unbedingt zu erwähnen. Der Strassenbelag ist der schlechteste, der mir je bei einem Rennen unter gekommen ist. Rauher Teer, Schlaglöcher, Risse in der Strasse. Ich hab auch einige Athleten gesehen, die flicken mussten. Auch einige Stürze gab es.

Ich hatte einen schnellen Kurs erwartet, aber der Belag hat viel Energie gekostet. Leider gab es auch noch etwas Südwind was den Weg nach Santa Rosa noch länger machte als notwendig. Nach 5:29 hab ich dann endlich die T2 erreicht.

Der Wechsel ging flott, und ich hab auch richtig gute Laufbeine erwischt. Insgesamt hatte ich wegen den nicht so warmen Bedingungen nicht so viel auf dem Rad zu mir genommen, so dass ich mich dazu entschieden hab von Beginn an auf Cola anstatt auf Gels zu setzen. Dazu hab ich mir immer wieder Brezels genommen. So geil lief es lange nicht. Den Halbmarathon hatte ich nach 1:47 erreicht. Laufsplitts immer 4:45, nur unterbrochen durch die Aid Stations. Es waren 3 Runden entlang eines kleinen Flüsschens zu laufen. Ein paar Mal wurde die Flussseite gewechselt. Ein drittel der Strecke war gravel, der Rest Teer, aber ziemlich holprig.
Sehr plötzlich merkte ich dass ich energetisch noch etwas nachlegen musste. Bei Kilometer 27 hab ich mir ein Gel aufgerissen, noch nicht mal daran genascht und plötzlich musste ich kübeln, aber wie. Das war dann das Ende vom Lied. Ich bin noch Mal 1km gelaufen und dann hat mein Magen mir nach jedem Versuch anzulaufen unmissverständlich mitgeteilt: NO!
Da ich wirklich nichts mehr zu mir nehmen konnte kam auch noch Schwindel dazu. Ergo musste ich mehr oder weniger 14km marschieren. Ich wollte unbedingt finishen. Mehr war nicht drin.

Die Finishline hab ich trotzdem genossen, auch wenn mein Gesichtsausdruck das nicht wiederspiegelt.
Durch den 14km langen Spaziergang ist es statt einem 3:35 Marathon ein 4:25 Marathon geworden. Am Ende standen 11:08 als Finisherzeit und Platz 21 der AK50.
Ich will nicht undankbar klingen und ich freue mich wirklich sehr über mein 25igstes Finish, aber das mein Magen mich so oft mich um die Früchte meiner Arbeit bringt frustriert schon sehr.