<=2010BirgitFamilieKaiTriathlonUrlaub

16.05.-25.05.2009 IM Lanzarote

Hola Amigos,

in den nächsten Tagen werden wir – wie im letzten Jahr – in unregelmäßigen Abständen für alle Daheimgebliebenen aus Lanazrote berichten. Dieses Mal haben wir mit Axel noch weitere Verstärkung dabei. – Viel Spass beim lesen!

16.05.

Heute ging es endlich los. Wie immer Hektik bis zum Schluss. Gestern abend hab ich noch bis in die Puppen gepackt. Heute morgen mussten wir frueh raus. Ich hatte noch ein Laeufchen auf dem Programm, ausserdem musste auch noch die Kehrwoche gemacht werden – ja so sind wir Schwaben 😉
Aber trotzdem waren wir mehr als rechtzeitig am Flughafen. Axel meinte er haette noch nie einen Urlaub begonnen ohne ein Hefe am Flughafen zu trinken und so kam ich dann schweren Herzens auch dieser Tradition nach 😉

Im Flugzeug musste ich wegen dieser Tradition dann noch ein Nickerchen machen 😉 In Puerto del Carmen war unsere erste Tat – nach dem beziehen des Appartments  –  ein Cafe con Leche am Strand. Abends gab es dann – schon wieder traditionell – unter anderem Papas arrugadas – auf die hatte ich mich schon den ganzen Tag gefreut. (kf)

17.05,

Moin moin,
der Tag begann – wie sollte es anders sein – mit dem ersten Salzwasserkontakt des Urlaubs. Heute hatte es aber bereits am Morgen soviel Wind dass das Frühschwimmen recht mühsam war.

Nach einem ausgiebigen Frühstück, hab ich mit Axel schnell die Räder montiert….
Dann ging es los. Fuer mich die letzte richtige Trainingseinheit vor dem IM, für Birgit die erste ihres Trainingslagers.

Heute hatte es richtig Wind, laut Wetterbericht 4-5 Windstärken,  in Böen 60-80km/h. Ich bin knapp 4h gefahren, was mir bei dem Wind auch gereicht hat. Birgit hatte mit dem Wind erwartungsgemäß noch mehr zu kämpfen als ich, dafür ist sie nach dem radeln noch eine Runde gelaufen 🙂

Am Nachmittag haben wir dann alle zusammen noch etwas Dolce Vita gemacht. Ab morgen steht für mich bis zum IM nur noch relaxen mit ein paar kleinen Bewegungstherapie Abwechslungen auf dem Programm.

18.05.

Nach dem Frühschwimmen sind wir gleich morgens in der Autovermietung eingefallen um unseren Essradius zu erweitern. Auf der anderen Seite von Puerto del Carmen bzw. überhaupt auf dem Rest der Insel gibt es schliesslich auch noch Kneipen, die besucht werden wollen.
Kaum hatten wir den Autoschlüssel in den Fingern, haben wir in diesem Sinne auch gleich in dem leckeren Frühstückscafe am Ende des Orts einen Antrittsbesuch gemacht. Gut gestaerkt haben wir Mädels auf eine Stippvisite bei Zara bestanden – wer war erfolgreich? Nur Axel.
Kai hat dann energisch zum Aufbruch gedrängt.

Am Nachmittag war noch etwas Poolaction und Training angesagt. Unsere Trainingszeit haben Simone und Axel zum Powershoppen genutzt. (bf)

Wir haben aber auch für morgen für die Fressorgie eingekauft. Nur zur Richtig-stellung. (sk)

19.05.

Heute stand für mich eine lange Radtour auf dem Programm. Ich habe deshalb ein Hoppla-Hopp-Frühstück zu mir genommen und meinen Hintern aufs Rad geschwungen. Kai hat seine kurze Trainingseinheit absolviert und dann mit Simone und Axel gefrühstückt. Danach haben die drei meine Verfolgung mit dem Auto aufgenommen … Es kam wie es kommen musste, die drei haben mich eingeholt ;-))

In La Caleta haben wir dann zu viert eine kleine Vesperpause eingelegt und ich bin weitergezogen. Die Autofahrer haben die IM-Radstrecke fast ganz auf „amerikanisch“ abgefahren.

Ein weiteres Treffen zwischen Radfahrerin und Autofahrern ist an meinem Cola- und Wasserstop in einer Panaderia gescheitert.

Abends haben wir Mädels Spaghetti im Unverstand gekocht und die Jungs haben im Unverstand gegessen. Zitat Kai „Mir ist soooooo schlecht, ich brauch jetzt sofort einen Schnaps“. (bf)

20.05.

Jetzt hat der Bub seine Startunterlagen abgeholt … Der Fanclub hat ihn zu so einer wichtigen Aufgabe natürlich begleitet.

Auf dem Rückweg haben wir – den vollen Bauch von gestern abend schon längst verdaut und verdrängt – einen Mittagsrast in einer gemütlichen Kneipe eingelegt.

Wieder zurück zu Hause haben wir zuerst den vollen Bauch in den Schatten gehaengt, danach ein Läufchen gemacht (na ja nur ich) und Kai hat noch etwas am Rad geschraubt und das An- und Ausziehen der Schuhe auf dem Rad geübt.

21.05.

Während meiner Radeinheit haben Simone, Axel und Kai einen Ausflug nach Jameos del Agua gemacht damit auch der touristische Aspekt der Reise nicht ganz zu kurz kommt. Ein paar Eindrücke hiervon kann man den Bildern entnehmen.

Axel wollte sich den kuturellen Angeboten der Insel zunächst verweigern, hat sich dann aber doch (von Kai?) zu einem Ausflug überzeugen lassen.

Kai war bereits zweimal in Jameos und sogar zu einem dritten Besuch bereit.
Zwischendurch hat Kai sich ein sonniges Plaetzchen gesucht, um sich
1. weiter zu bräunen
2. die Beine vor dem Wettkampf zu schonen.

Das mit dem bräunen wäre nach Simones Ansicht nicht mehr nötig (siehe Beinvergleich).

Abends sind wir dann an den alten Hafen zum lecker Fisch essen. So langsam merkt man auch die steigende Nervosität bei Kai. Das Tischgespräch dreht sich fast nur noch um Triathlon.

22.05.

Gleich um 15 Uhr hat Kai sein Rad eingecheckt („Die sehen aber alle fit aus“). Jetzt gibt es kein zurück mehr. Danach haben wir ihm die obligatorischen Miracoli gekocht. Während er die wettkampfvertraeglichen Spaghetti gemampft hat, haben wir drei uns leckere Pasteles gegönnt. Die Solidarität hat schliesslich auch ihre Grenzen und unsere Spaghetti gibt zu normaler Abendessenszeit. Vorhin haben wir uns noch kurz an den Pool gelegt und während wir Mädels uns hier die Finger wund tippen, trinken die Herren der Schöpfung das Henkersbier und dahin folgen wir ihnen jetzt. Jetzt gilt es!!! Drückt die Daumen!!!!

23.05.

Ich hab es vermasselt, versagt, vergeigt…! Aber ich hab mir die Laune nicht lange verderben lassen. Anfangs war ich schon entäuscht, aber dann hab ich mit Birgit, Simone und Axel – den besten Supporten aller Zeiten – mir das Ergebnis bei ein paar Hefe „schön getrunken“ 🙂

24.05.

Hier mein Rückblick auf den gestrigen Wettkampf:

Aufstehen um 3:45. Für eine Vorwettkampfnacht hatte ich ganz gut geschlafen. Kurzes Frühstück, auf den Topf, dann sind wir schon losgefahren. Ich hab mein Rad gecheckt, Getränkeflaschen und Riegel aufgefüllt. Dann ploetzlich fiel mir ein, dass ich in der Aufregung meinen Pulsgurt vergessen hatte. Simone und Axel sind losgedüst und haben das gute Teil just in Time an den Schwimmstart gebracht. Das war eine kleine Meisterleistung – nochmals grazie (oder besser gracias wir sind ja in Spanien) :-). Das Gedränge am Schwimmstat war superätzend. Der Startschuss fiel wie aus heiterem Himmel, ohne Ansage. Das Geprügel ging los. Ich hab mich dem schlimmsten Gefäustel entzogen und bin weit aussen um die erste Boje (die kommt schon nach 200m) geschwommen. Fuer die erste Runde hab ich über 30 Minuten gebraucht, da war klar dass die Schwimmzeit heute nicht berauschend sein würde. Am Ende 1:01, aber das hat mich nicht gross gestört. Nach dem WK hab ich mit vielen gesprochen, unisono hatten alle 3 bis 10 Minuten länger als im Vorjahr, selbst die Profis keiner unter 50 Minuten. Das lässt vermuten das die Strecke etwas zu lang war.

Nach einem unendlich langen Wechsel (5 Minuten), hab ich es dann endlich auch aufs Rad geschafft. Auch wenn es schwer zu glauben ist,…. – Nein ich habe weder sauniert, noch die Haare gefönt, die Wechselzone ist wirklich lang, sogar die Schuhe hab ich auf dem Rad erst angezogen. Bis El Golfo ging es im Express, dann ging der Wind endlich los 🙂 Kurios waren die Enfernungsschilder, die scheint ein Spanier im Suff aufgestellt zu haben, die waren immer zu kurz. Am Ende kam das 175km Schild, da waren es noch über 20km!! Als es über den Timanfaya ging, hat sich bewahrheitet, dass der Raddruck dieses Jahr nicht so prall ist. Da hat mich tatsächlich eine Frau überholt (Heleen van de Vaate oder so ähnlich). Normalerweise hätte mich das geschockt, aber die schlechte Radform hatte sich ja bereits in Graz abgezeichnet, daher war ich nicht sonderlich überrascht. Wegen meiner guten Laufform habe ich mir zu dem Zeitpunkt aber keine grossen Sorgen gemacht, weil ich diesmal unbedingt einen guten Lauf hinlegen wollte. Ich hab deshalb auch nicht versucht mit aller Gewalt dagegen zu halten sondern bin weiter in meinem Rhythmus gefahren. Am Ende sind es 5:51 geworden. Bis dahin war eigentlich alles noch im grünen Bereich – ungefähr wie erwartet. Was mir aber auf den letzten 25km auf dem Rad Kummer gemacht hat, war die Tatsache dass mein Magen zugemacht hat. Ich konnte nicht mehr essen ohne zu würgen. Trotzdem wollte ich meine Ziele noch nicht aufgeben….

Nach einem zweiten langen Wechsel (über 4 Minuten), bin ich dann losgerannt. 4 Runden schoen an der Uferpromenade von Puerto del Carmen, in der Sonne ohne Schatten – geil 🙂 Wegen meines Magens wusste ich das es früher oder später zu Energieproblemen kommen wuerde. An der ersten Verpflegungsstation durfte man von aussen Getränke annehmen. Da hab ich mir von Birgit gleich ein Erdinger Alkoholfrei gekrallt. Das hat mir geholfen. Zusätzlich hab ich jeweils am Wendepunkt in der ersten und zweiten Runde noch eine halbe Tube Gel genommen. Mehr hat der Magen nicht angenommen. Ab der 3ten Runde hab ich ausser alkoholfreiem Bier und Wasser nichts mehr reinbekommen. Dementsprechend hab ich dann gelitten. Der Puls lag nur noch bei 120-125.

Sogar ein kleines Spuckerle musste ich am Ende der 3ten noch über mich ergehen lassen. Spätestens jetzt war endgueltig klar dass es mit der Quali nichts werden würde. Trotzdem bin ich bis auf 3 kurze Gehphasen in den Verpflegungsstellen immer gelaufen. Am Ende war es dementsprechend eine sehr mäßige Marathonzeit von 3:32. Auf dem letzten Kilomater hatte ich trotz allem wieder richtig Spass und hab im Zielkanal auch gejubelt. Die Gesamtzeit betrug 10:36 Stunden das war der 121 Platz insgesamt und der 14te der Altersklasse. (Eigentlich dachte ich, ich wäre 122igster und 15ter der AK aber auf der Ergebnisliste im Internet war ich 14ter??).

Im Ziel hab ich erstmalig nach einem Ironman eine Infusion bekommen. Danach ging es mir wieder super. Bis ich wieder Essen konnte dauerte es aber noch 2 Stunden.
Enttäuscht habe ich dann meine Lieben hinter dem Ziel getroffen wo ich schon sehnsüchtig erwartet wurde. Natürlich haben sie versucht mich wieder aufzumuntern, aber trotzdem habe ich mich eher wie ein Versager und Verlierer gefühlt – ich wollte schliesslich die Quali holen und dieses Ziel hatte ich eben nicht erreicht. Den ganzen Tag haben sie mich angefeuert und wie oft hat Birgit mir den Rücken im Lauf des Jahres frei gehalten….und dann steh ich ohne was vorzeigbares da 🙁

Aber wir haben dann natürlich trotzdem zusammen gefeiert und das erste Hefe hat dann auch schon wieder geschmeckt. Wir haben dann versucht es schön zu drinken,…die Dosis dafür noch nicht ganz gereicht 🙂 aber ich bin auch nicht mehr enttäuscht. Es war nicht gut aber es geht in Ordnung.

Heute morgen waren wir dann doch noch bei der Ticketvergabe. Manchmal sollen ja Wunder passieren… Das war aber heute nicht der Fall. Es gab 9 Slots, zwei wollten nicht, der 11te hat den letzten Platz in der AK40-44 bekommen ich bin 14ter. Thats Live.
Jetzt geniessen wir noch die letzten 3 freien Tage und relaxen – Birgit trainiert natürlich noch. Ich hoffe sie hat in Klagenfurt mehr Erfolg. (kf)