2016BirgitTriathlon

28.08.2016 Rennbericht Birgit vom IM Vichy

Auf der Wettkampfbesprechung am Freitag wurde ja schon angekündigt, dass mit allergrößter Wahrscheinlichkeit ohne Neoprenanzug geschwommen wird, auch wenn die letzte Entscheidung erst eine Stunde vor dem Start fallen sollte. Dazu gab es noch diffuse französische Sonderregeln, wie z. B. kein Einteiler unterm Schwimmanzug …

Wie auch immer, ich hatte gehofft, die beimTraining im Becken gezeigte Verbesserung meiner Schwimmkünste auch in der Praxis erfolgreich umsetzen zu können – mit meinem geliebten Neo natürlich. Am Wettkampfmorgen wurde es jedoch endgültig zur Gewissheit: Wassertemperatur 25 Grad – wir schwimmen ohne. Dieses Jahr gab es in Vichy den sogenannten rolling start, d.h. alle 5 Sekunden werden 3 Athleten ins Wasser gelassen, die sich nach der selbst erwarteten Schwimmzeit in Reih und Glied im Startbereich aufstellen. Eine Orientierung boten Helfer, die Schilder mit Zeiten in die Höhe hielten. Ich sortierte mich bei 1:25 ein (im Becken mit Neo habe ich vor einer Woche 1:12 im Wasserschatten von Kai geschafft), aber ohne Neo wollte ich mir einen ausreichenden Puffer einbauen… Der Start war dann auch sehr entspannt und ich konnte sofort losschwimmen ohne Geprügel oder Geschubse. Die Schwimmstrecke in der Allier war auf einer Regattastrecke und idiotensicher. Die Ruderbahnen waren mit Kanus und vielen Bojen gekennzeichnet und es ging eine Bahn flussaufwärts um eine doppelte Wendeboje herum, die zweite Bahn wieder zurück, australian Exit, rüber auf Bahn drei, dort wieder flussaufwärts und auf Bahn 4 zurück, nochmals um eine Wendeboje und quer über den Fluss zum Ausstieg. Auf Bahn 1 ging gefühlt noch alles ganz gut, aber dann habe ich angefangen zu frieren. Beim australian exit habe ich einen schnellen Blick auf die Uhr geworfen – ich hatte kein Gefühl wie gut oder schlecht ich unterwegs war, ich habe nur bemerkt, dass durchaus noch viele andere Schwimmer um mich herum waren – und oh Schreck 52 Minuten bei Halbzeit. Egal, vom Ponton wieder ins Wasser gehüpft und auf die zweite Runde … Die Kälte wurde immer schlimmer und erst nach verdammt schlechten, nicht erklärbaren 1:52 bin ich endgültig aus der Allier gekrabbelt. Immer noch diverse Athleten um mich herum. Zitternd meine Tüte eingesammelt und ins Wechselzelt. Also Startnummer rum, Socken und Schuhe an und raus aus dem Zelt.

Zu allem Unglück hat es nach 40 Kilometern auch noch angefangen zu regnen und zu winden. Nach einer Runde ist mir bewusst geworden, dass ich die 6-Stunden-Marke doch noch knacken kann und hab ordentlich auf die Tube gedrückt.

Yes, wenigstens das hat funktioniert (wenn auch zugegebenermaßen auf dieser Radstrecke mehr hätte drin sein können oder müssen). Schon beim absteigen vom Bike haben die Adduktoren gekrampft und so bin ich erstmal zu meinem Wechselbeutel gehumpelt. Im Zelt habe ich mich zum Schuhe anziehen kurz hingesetzt und damit haben sich meine Muskeln auch beruhigt. Also los! Kurzer Blick auf die Rennzeit – 8:05 – super mit einem 3:54 Marathon würde es doch noch zu einer Gesamtzeit unter 12 Stunden reichen. Das schaffe ich war mein fester Gedanke – hopp oder topp… Attacke!

… und das redlch verdiente Finisher-Shirt …

Mein Stevie war unter der überschaubaren Anzahl an Rädern (siehe Bild) einfach zu finden und los ging’s. Kai mir noch ein paar aufmunternde Worte zugerufen und gesagt ich solle das Schwimmen abhaken. Leichter gesagt als getan. Die ersten 10 Kilometer haben meine Zähne so geklappert, dass ich Angst um meine Plomben hatte, dann wurde es besser. Aber ungefähr weitere 10 Kilometer habe ich mit meiner desaströsen Schwimmleistung gehadert und bin etwas unmotiviert vor mich hin geradelt. Ich wollte doch unbedingt mal wieder eine tolle Zeit raushauen. Dann habe ich es aber geschafft mich wieder zu motivieren und bin etwas besser in Tritt gekommen, aber so richtig gute Radbeine habe ich nicht erwischt.

Die erste von vier Runden lief auch super: 55 Minuten, aber dann waren meine Beine anderer Meinung als mein Kopf und Krämpfe zwangen mich zu Dehnpausen und gedrosseltem Tempo. Auf der letzten Runde wollte ich unbedingt die 12:30 nicht auch noch vergeigen und habe gekämpft: der Lohn wenigstens noch 12:27 und Platz 11 in meiner AK.