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30.06.2018 Erlebnisbericht IRONMAN 70.3 Finland – Lahti

Es ist jetzt fast Mitternacht, aber Dank der Mittsommernacht draussen noch taghell und wir sitzen hier im Sibeliustalo in Lahti, einen Steinwurf weg von der Finishline des Ironman 70.3 Lahti. Aus dem großen Panoramafenster des architektonisch komplett aus Holz gefertigten sehr schönen großen Saals beobachten wir die letzten Athleten auf ihrem Weg zur Finishline.

Und Nein, ich habe mich im obigen Absatz nicht vertan, es ist ein Ironman 70.3 also eine Halbdistanz und Zielschluss ist tatsächlich nach Mitternacht um 0:45 um genau zu sein. Die Begründung ist einfach, der Ironman 70.3 Lahti Finland ist der einzige weltweit der erst um 16:00 startet und gleichzeitig auch der nördlichste.

Lahti liegt zwar unterhalb des Polarkreises – nach Rovaniemi der bekanntesten Stadt direkt am Polarkreis sind es noch ganze 720km – trotzdem wird es hier in den Wochen um Mittsommernacht nicht dunkel. Der Organisator ermöglicht den Athleten mit dem späten Start dieses einmalige Flair der Mitternachtssonne innerhalb eines Ironman Rennens genießen zu dürfen.

Doch der Reihe nach.

Vor etwa einem Jahr als wir ebenfalls hier in Finnland waren um an einem für Triathleten ganz ungewöhnlichen Ausdauerwettbewerb teilzunehmen – dem Sulkava Suursoudut, einer 60km Ruderregatta – wurde der Ironman 70.3 Lahti erstmals angekündigt.

Da bei mir auf dem X-Chromoson finnisches Blut liegt und somit eine besondere Affinität zu diesem wunderschönen Flecken Erde besteht, und auch Birgit ein echter Finnland Fan ist, war sofort klar dass wir hier bei der Erstaustragung am Start stehen wollen.

Den Status Finnlandexperte oder Kenner  wird mir sicher niemand attestieren.

Aber als Triathlet mit finnischen Wurzeln, möchte ich in diesem Erlebnissbericht gerne den Skandinavien-interessierten Triathleten, die vielleicht mit dem Gedanken spielen hier ebenfalls mal zu starten, etwas über unsere Reise, Land und Leute vor allem aber über den wundervollen Austragungsort Lahti, den Rennkurs und zu guter letzt über unser Rennen, berichten. Für alle noch nicht Skandinavien-interessierten kann es möglicherweise eine Inspiration sein mal eine Abwechslung in den Rennkalender zu bekommen.

Die Reise

Hier gilt es zunächst den Zweck der Reise festzulegen. Liegt der Fokus ausschließlich auf dem Rennen oder soll ein Urlaub damit verbunden werden.

Von Deutschland ist die schnellste Anreise natürlich mit dem Flugzeug nach Helsinki. Von Stuttgart und Frankfurt gibt es z.B. Direktflüge dauern ca. 2,5 Stunden. Günstige Angebote gibt es ab ca. 250,- Euro.

Von Helsinki nach Lahti sind es mit dem Auto noch etwas mehr als 100km, d.h. ca. 1h20 Fahrtzeit. Da braucht es noch einen Mietwagen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln hab ich mich nicht beschäftigt.

Jedem der mit der Reise zum IM 70.3 Lahti auch noch einen Urlaub verknüpft und etwas von Finnland und seiner beeindruckenden Natur kennen lernen möchte, kann ich eine Reise mit einem Camper empfehlen. Man ist flexibel und kann jede Nacht an einem anderen der zahlreichen Stellpätze Halt machen und die Landschaft genießen.

Obwohl wir nur 10 Tage unterwegs waren, haben wir uns auch für die Anreise mit dem eigenen Auto, genauer gesagt mit unserem Bus, entschieden.

In unserem Fall ging die Reise von Stuttgart nach Puttgarden und dann entlang der sogenannten Vogelfluglinie.

Die führt zunächst mit der Fähre nach Rødby/Dänemark (45 Minuten Fahrtzeit). Hier sind es etwa 200km bis nach Helsingør. Von hier gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder man nimmt die Brücke oder die Fähre nach Helsingborg/Schweden (20‘ Fahrtzeit). Wir haben die Fähre genommen. Preislich schenkt sich das kaum etwas. Anschließend ging es 560km durch Schweden nach Stockholm.

Von hier ging die dritte und letzte Fähre abends nach Turku/Finnland (ca 10h Fahrzeit). Diese letzte längere Fährpassage ist eine angenehme, willkommene Abwechslung nach der langen Autofahrt. Die Fähre ist eher mit einem Kreuzfahrtschiff zu vergleichen. Wir hatten eine Kabine, es gibt ausserdem zahlreiche Restaurants, Bars, Wellness und Duty Free shops. Die Fährpassage durch die Inselwelt Schwedens (Schären) und Finnlands ist ein echtes Highlight der Reise, atemberaubend schön.

Frisch ausgeschlafen haben wir am nächsten Morgen den letzten Rest der Reise in Angriff genommen.

Von Turku nach Lahti sind es rund 250km. Wir haben aber noch einen zweitägigen Zwischenstopp in der Nähe von Helsinki eingelegt, den wir für einen Familienbesuch nutzten, ein weiterer Grund für unsere Reise. Insgesamt waren wir 1 1/2 Tage inklusive einer Schlafpause in Dänemark bis nach Finnland unterwegs.

Es gibt natürlich noch weitere alternative Fährverbindungen und die Landverbindung über St Petersburg nach Finnland, aber auf die kann ich hier nicht weiter eingehen.

Land und Leute

Entgegen der landläufigen Meinung, dass Finnen sehr schweigsam sind, ist es eher so dass die meisten die ich kennen lernen durfte sehr offen, freundlich und kommunikativ sind.

Ein Beispiel. Wenn ich in Deutschland allein eine öffentliche Sauna besucht habe, ist es mir schon oft passiert dass ich schweigend neben den anderen Besuchern vor mich hin geschwitzt habe.

Ganz anders in Finnland, wenn ich mich hier in eine öffentliche Saune gesetzt habe war ich in kürzester Zeit in bester Unterhaltung ungefähr so schnell wie in einer kleinen Kneipe in Düsseldorf.

Übrigens, in Finnland gibt es KEINE gemischte Sauna. Männer und Frauen gehen getrennt in die Sauna. Eine Ausnahme bildet die engste Familie wenn sie allein sind, d.h. Eltern und Kinder.

Die Sprache ist für alle nicht Finnen sehr fremd und ähnelt auch nicht anderen Sprachen. Die Wörter sind lang haben manchmal viele Vokale und Umlaute innerhalb eines Wortes. Im finnischen gibt es 15 Kasus (Fälle). D.h. Die Worte werden gebeugt und in den Endungen modifiziert, was das Verständnis noch schwieriger macht. Aber das beste ist, fast alle Finnen sprechen sehr gut englisch. Also gibt es keinerlei Kommunikationsprobleme.

 

Wenn ihr mal in Finnland bei Freunden zum Frühstück zu Gast seit und Euch wundert wo das Besteck ist. Finnland liegt zwar weltweit an 3ter Stelle beim Privatbesitz von Schusswaffen, aber ein eigenes Messer zum Frühstück gibt es nicht 🙂 Die Messer sind gewissermaßen exterritorial bzw. kollektiviert.

Über Finnland, Land und Leute gäbe es noch viel zu erzählen, aber das würde den Rahmen dieses Berichts sprengen.

Lahti und Umgebung, Unterkünfte

Lahti ist die achtgrößte Stadt Finnlands und Austragungsort zahlreicher Wintersport-Veranstaltungen. Lahti ist regelmäßiger Ausrichter von Weltmeisterschaften in den nordischen Disziplinen wie Skisprung, Nordische Kombination, Langlauf. Somit ist die Bettenkapazität der Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen für eine Sommerveranstaltung ebenfalls prädestiniert.

Wer ein größeres Wohnmobil mit WC und Dusche besitzt, könnte ohne weiteres auch auf einem der zahlreichen Parkplätze am See „wild“ stehen.

Wer etwas ganz besonderes typisch finnisches möchte sollte sich ein Mökki mieten. Das sind Sommerhäuser, die üblicherweise in der Natur direkt am See mit eigener Sauna gelegen sind.

Mit unserem Bus haben wir den Campingplatz in Messilä angesteuert.

Der ist knapp 10km entfernt von der Race Venue in Lahti und wunderschön gelegen mit eigenem Strand am Lake Vessijärvi. Hier waren wir in den Vortagen auch Schwimmen. Sehr schön ist auch, dass die öffentliche Sauna inklusive ist.

Was soll ich sagen. Aus der Sauna direkt in den See, wunderbare Mittsommernächte, Sommertage mit 28 Grad und 20 Stunden Sonnenschein, der Aufenthalt hier war einfach fantastisch, unbezahlbar.

Die Radstrecke des IM 70.3 Lahti führt übrigens direkt am Camping vorbei.

Rennkurs Beschreibung

Die Web-Seiten von Ironman geben eigentlich alle wichtigen Informationen wieder.

Das Schwimmen im Lake Jessijärvi ist ein typischer U-Kurs der im Gegenuhrzeigersinn zu durchschwimmen ist.

Die Radstrecke ist ein Einrundenkurs mit einem gemeinsamen Stück am Anfang und Ende. Über die Höhenmeter konnte ich keine Angaben finden.

So flach wie ich die Strecke erwartet hatte ist sie dann aber doch nicht. Mein Garmin hat am Ende 89,7km und 800 Höhenmeter aufgezeichnet. Da ich etwas zu spät gestartet habe sind es sicher die vollen 90km gewesen. Die vielen Wellen summieren sich dann doch auf.

Die Laufstrecke wird vom Veranstalter als pfannekuchenflach beworben und das ist sie auch. Es ist ein 2-Runden-Kurs der entlang des Sees führt. Ein kleines Stück geht mit einem Wendepunkt in ein unspektakuläres Wohngebiet. Aber der Rest der Strecke ist eine Augenweide. Der grandiose Ausblick auf den Lake Vessijärvi im Licht der Mittsommernacht lässt die Anstrengung beim Lauf definitiv leichter ertragen.

30.06. Raceday, das Rennen aus unserer Sicht

Wir hatten während der Woche absolutes Traumwetter mit Temperaturen um 28 Grad. Ausgerechnet zum Wochenende machte das Wetter den Spielverderber. Von 28 Grad am Donnerstag gingen die Temperaturen auf 14 Grad, Dauerregen und Sturmböen aus Nord am Freitag zurück. Die Prognosen für den Renntag waren auch nur minimal besser. Die Wassertemperatur war sicher deutlich unter den 2 Tage vorher angegebenen 17 Grad.

Da ich bekennender Schönwetterfahrer bin und auch bei Kälte einfach nicht funktioniere, war die Stimmung leider etwas getrübt. Ich hab tief in meiner Mentalkiste gekramt um mir nicht den Spass versauen zu lassen.

Auf der Startliste standen natürlich – surprise, surprise überwiegend Finnen. Aber bei der Ansprache vor dem Rennen hat die Rennleiterin Tina Boman gesagt das 41 Nationen am Start wären. Darunter natürlich auch ein paar wenige deutsche.

Wegen des späten Starts müssen in Lahti die Räder am Renntag und nicht wie üblich ein Tag zuvor eingecheckt werden. Wir haben unsere Räder und Beutel um 12:00 eingecheckt und dabei auch einen der deutschen Starter, Thorsten Schröder (Der bekannte Tagesthemenmoderator) getroffen. Nach einem kurzen Smalltalk haben wir uns dann wieder in den warmen Bus gesetzt.

Der Start der Pro Männer war um 16:00, dann folgten Um 16:03 die Pro Frauen und schließlich um 16:10 die Agegrouper im Rolling Start. Alle 5 Sekunden wurden 5 ins Wasser geschickt. Ich bin ca in der 7ten Reihe ins Wasser. Der erste Kontakt mit dem Wasser war gefühlt wie wenn man in ein Eisbad nach der Sauna taucht. Das Schwimmen im Rolling Start ist eigentlich immer ziemlich entspannt. Aber wegen der Kälte hab ich die ersten Meter ziemlich aufs Tempo gedrückt. Dann hat sich der Körper angepasst, aber so richtig warm wurde es nie. Ich hab mir dann ein paar Hinterbeine gesucht, leider nicht die richtigen. Als ich an dem Vordermann vorbei geschwommen bin, habe ich gesehen dass sich eine Lücke zu einem Zug weiter links aufgetan hatte. Die war nun leider nicht mehr erreichbar. Danach bin ich quasi alles allein geschwommen. Nach 30:55 bin ich dann als 41. overall und 4. der AK über die Holzstufen des Hafens aus dem kalten See gestiegen.

Eigentlich hatte ich eher mit einer Zeit um die 29‘ gerechnet aber Schwimmzeiten unterschiedlicher Strecken an unterschiedlichen Tagen lassen sich eigentlich kaum vergleichen. Mit der Platzierung – die ich natürlich erst hinterher recherchiert hab – war ich selbstverständlich sehr zufrieden.

Beim Wechsel hab ich viel Zeit liegen gelassen. Da es so kalt war hatte ich in meinem Beutel sogar die Option mich komplett umzuziehen. Ich hab mich aber dann doch für die Variante Winter-Langarmtrikot über den nassen Einteiler entschieden, was ich auch nie bereut habe.

Die Radstrecke mit ihren vielen Wellen war sehr kurzweilig. Mein Plan war so etwa 250W zu fahren, das ist mir leider überhaupt nicht gelungen. Bei kühlen Temperaturen hab ich schon oft erfahren müssen, dass ich keinen Druck auf das Pedal bekomme. So war es leider auch hier. Nach einigen Kilometern kamen dann auch immer wieder einzelne Radgranaten an mir vorbei geschossen. Auch das Wetter hat mit einigen Schauern und Sturmböen für Abwechslung gesorgt. Immer wieder musste ich aus der Aeroposition, da der Wind mich fast vom Rad geholt hat. Immer wieder gab es aber auch sonnige Passagen mit einem fantastischen Ausblick auf die Natur was sehr gut für meine Moral war.

Nach etwas enttäuschenden 2:34 Stunden und nur dem 20ten Platz in der Bikewertung konnte ich mein Sportgerät dann endlich in die Wechselzone hängen.

Auch der 2te Wechsel war nicht besonders schnell. Leider hatte ich vergessen Ersatzsocken in den Beutel zu packen und musste mit den nassen Socken in die Laufschuhe.

Raus aus der T2 hab ich sofort Reisegeschwindigkeit aufgenommen. Ich hab gemerkt dass die Beine trotz Kälte erstaunlich gut funktionieren. Ein kleiner Battle mit einem Athleten aus meiner AK hat sehr geholfen das Tempo hoch zu halten. Vielen Dank dafür, mein finnischer Freund. Nach den ersten Kilometern im 4:11 bis 4:20er Tempo hab ich mich dann bei knapp 4:30 eingependelt. Die erste Runde mit meinem „Freund“ musste ich verloren geben, er war zu schnell. Am Ende der ersten Runde war plötzlich die Triathlonlegende Pauli Kiuru am Streckenrand, den ich letztes Jahr kennen lernen durfte und der mich sofort erkannte hat und mir eine high 5 gab. Kann es eine bessere Motivation geben? In der 2ten Runde lief es bei mir richtig gut. Ich konnte viele Athleten, die in ihrer ersten Runde waren überholen und so auch mein Tempo hochhalten. Als Highlight der 2ten Runde ein weiteres high 5 mit Pauli. Auf den letzten 5km ist dann mein finnischer „Freund“ wieder aufgetaucht. Im 2ten Anlauf konnte ich ihn dann überholen und mich absetzen. Sehr gut für das Selbstvertrauen.

Den Lauf hab ich dann in erfreulichen 1:34 mitder 6 besten Laufzeit meiner AK beendet.

Als Endergebnis steht nun eine 4:47 als 9ter der AK50 und 104er overall.

Dabei hab ich noch den ehmaligen Ministerpräsident von Finnland Alexander Stubb und Thorsten Schröder hinter mir gelassen.

Birgit hatte mit der Wassertemperatur noch größere Probleme. Am Schwimmausstieg ereilten Sie brutale Wadenkrämpfe und sie saß minutenlang auf den Stufen und die Helfer halfen ihr bei Dehnen der Waden. So eine Bürde schon zu Beginn zieht sich natürlich durch das gesamte Rennen, dementsprechend hatte sie einen schweren Tag. Aber Birgit hat sich durchgebissen und so konnten wir – wie eingangs geschildert – unser nördlichstes Triathlon-Finish, gemeinsam im Sibeliustalo, mit Blick auf den in warmen Mittsommernachtsfarben ausgeleuchteten Lake Vesijärvi und die letzten Athleten auf der Laufstrecke, feiern.

Die Afterrace-Verpflegung bestand unter anderem aus leckeren traditionell finnischen Karjalan Piirakas (Piroggen mit Reisfüllung), Munnavoi (Eibutter) und Blaubeer-Smoothies. Eine wohltuende Abwechslung zu den subjektiv in letzter Zeit etwas abgeflachten Afterrace-Verpflegungen der Ironman-Serie.

Das Sibeliustalo ist zentraler Anlaufpunkt rund um das Rennen (Startunterlagen, Welcome Dinner, After Race Verpflegung, Awards Party) und bietet nebenbei die willkommene Möglichkeit sich im trockenen, warmen Gebäude umzuziehen (sowohl vor als auch nach dem Rennen) und vor dem Start auf eine „richtige“ Toilette zu gehen. Einziges Manko, die Duschen sind im ca. 2km entfernten Urheilukeskus (Sportzentrum) bei den berühmten Skischanzen.

Übrigens, gewonnen hat das Rennen der Männer Matt Trautmann in 3:54 Stunden vor Manuel Kueng und Christian Kramer und bei den Damen Kimberley Morrison in 4:21 Stunden vor Minna Koistinen und Camilla Lindholm Borg.

Überraschender Weise konnten sowohl der von mir als Favorit betrachtete Marino Vanhoenacker als auch Johannes Moldan das Rennen leider nicht beenden.

Fazit:

Finnland hat zwar nur ca. 5 Millionen Einwohner, aber viele berühmte Sportlegenden hervorgebracht, angefangen von Pavo Nurmi über Matti Nykänen bis hin zu Kimi Räikkönen um nur ein paar wenige sehr bekannte zu nennen. Die Finnen sind nicht nur stolz auf ihre Traditionen sondern insbesondere auch auf ihre Sporthelden. In der Woche vor dem Rennen konnten wir bereits die Freude und Stolz der Stadt Lahti und seinen Einwohnern spüren den ersten Ironman in Finnland ausrichten zu dürfen.

Welche Bedeutung das Rennen bei den sportbegeisterten Finnen hat konnte man sowohl auf der Startliste als auch bei den Zuschauern erkennen. So standen z.B. die Formel 1 Legende Mikka Häkkinen und der ehmalige Champion der nordischen Kombination Hannu Manninen (Finishtime 4:32!!) und der ehmalige Ministerpräsident Finnlands Alexander Stubb auf der Startliste.

Aber auch unter die Zuschauer mischte sich viel Prominenz, darunter z.B. die Triathlon Legende Pauli Kiuru und die bekannte Langläuferin Kaisa Saarinen.

Ein weiteres Indiz für die Akzeptanz des Rennens ist die komplett für den Autoverkehr gesperrte Radstrecke, die von den Anwohnern viel Toleranz einfordert und mit getragen werden muss. Das ist keineswegs selbstverständlich in der heutigen Zeit. Daher gilt mein besonderer Dank an die unerwartet vielen Zuschauer an der Radstrecke die uns trotz Regen frenetisch angefeuert haben.

Ein weiterer Dank geht an die vielen Zuschauer und Helfer an der Laufstrecke die für eine fantastische Stimmung gesorgt haben.

Last but not least Danke an unseren Coach Bennie Lindberg, der uns wieder mit Eselsgeduld für dieses Rennen in Form gebracht hat.

Obwohl das Rennen zum ersten Mal ausgerichtet wurde, war es aus meiner Sicht organisatorisch perfekt. Alle Helfer waren super gebrieft.

Trotz meiner finnischen Wurzeln bin ich ein bekennender Hitzefan und bevorzuge normalerweise die Rennen in warmen oder heißen Regionen. Trotzdem bin ich auch Tage nach dem Rennen immer noch begeistert vom Rennen hier in Finnland.

Der erste Ironman 70.3 Lahti war ein tolles Rennen das Laune auf eine Wiederholung macht und das nicht nur wegen meiner besonderen Affinität zu Finland.