<=2010KaiTriathlon

21.10.2006 Kai’s Debut beim Ironman Hawaii

Bei der 30. Auflage des legendären Ironman auf Hawaii kämpfen rd. 1800 Eisenmänner und –frauen aus 50 Nationen um den Weltmeistertitel sowohl bei den Profis als auch in den Altersklassen und ich war einer davon wow! Von dieser Teilnahme habe ich geträumt, seit mich das Triathlon Virus 2001 befallen hat und nun war es soweit, ich konnte es noch kaum glauben.

Madame Pele, die Vulkangöttin von Big Island, spuckt nach dem Glauben der Einheimischen nicht nur heftig Feuer und Lava, sie ist auch zuständig für die Großwetterlage und verschiedenste Naturgewalten. Und so sorgte sie eine Woche vor dem Wettkampf für Angst und Schrecken, als zwei heftige Erdbeben, deren Epizentrum nur 17 km von Kailua Kona entfernt lag, mit den Stärken 6,7 und 5,8 innerhalb von nur 7 Minuten Schäden in Höhe von ca. 100,0 Mio. Dollar verursachten. Das war am Morgen nach unserer Ankunft hier im Paradies. Das hat uns einen schönen Schreck eingejagt, aber da wir zum ersten Mal hier waren wussten wir das nicht genau einzuordnen und vermuteten zunächst dass es auf einer Vulkaninsel öfters wackelt. Erst im Lauf des Tages wurde uns dann das Ausmaß klar.

Genauso spannend, aber weniger herb als die Begrüßung durch Madam Pele war dann die Rennwoche. Nationenparade, Underpants Run, Ausflüge mit Hannes so viele neue Bekannte, die Energie dieser Woche war einfach unglaublich.

Trotz aufgerissener Straßen und mächtiger Erdrutsche auf der Ironmanstrecke konnte das Rennen aber wie geplant am 21. Oktober 2006 um 6:45 Uhr (Profis) bzw. 7:00 Uhr (Altersklassentriathleten) Ortszeit gestartet werden.

Gleich nach der Amerikanischen Nationalhymne dröhnt der Kanonendonner des Startschusses durch die Bucht von Kona. Ich habe mich etwas weiter links orientiert um der gefürchteten Waschmaschine aus dem Weg zu gehen. Eine gute Entscheidung!

Wind und Wellen machten das Schwimmen schwierig und so war ich froh das Boot an der Wende 1,9km im Pazifik erreicht zu haben. Abwechslungsreich und kurzweilig war das Schwimmen nicht zuletzt dank des Panoramas über und unter Wasser. Mit der Schwimmzeit von 1:08 war ich ebenfalls mehr als zufrieden. Mein einziges Ziel war hier zu finishen.

Die 180,0 welligen Kilometer auf dem Queen Ka’Ahumanu-Highway durch die endlos anmutenden Lavafelder zum Radwendepunkt nach Hawi und zurück zur Wechselzone in der Bucht von Kona waren geprägt von heftigen Mumuku Winden und einem Schauer auf dem Rückweg. Nach 5:12 konnte ich endlich das Rad in die Wechselzone stellen und die letzte Disziplin – den Marathon – in Angriff nehmen.

Die Bedingungen zum Radfahren hatten sich nun geändert. Schwül und heiß war es mittlerweile.

Zuerst geht es entlang des legendären Alii Drives in Richtung White Sands Beach zum Wendepunkt St. Peters Church und nach dem steilen Anstieg der Palani Road wieder in die

flimmernde Lava-Wüste in Richtung Energy Lab.Der Teil auf dem Queen Kai hat mir ziemlich den Stecker gezogen. Auf dem Rückweg von Energy Lab waren zahlreiche Gehpausen angesagt. Aber als die ersten Häuser von Kona wieder auftauchten konnte ich mich aus dem Tal heraus kämpfen – das Finish vor Augen, mobilisierte die letzten Reserven

Nach 03:50 Std. und 10:19 Gesamtzeit überquerte ich die berühmte Finishline in Kona und erhielt mit den Worten von dem Sprecher Mile Riley „you are an Ironman“ den lang ersehnten Ritterschlag. Ich war nun ein Hawaii Finisher 🙂